Zeitungsartikel: Den Walen ganz nah – Tonga 2016

Unsere Kunden Bianka & Norbert Neuber waren in diesem Jahr mit Pacific Travel House in Tonga unterwegs. Ihre Erlebnisse waren der Sächsischen Zeitung einen Printartikel wert, den wir gerne auch auf unserem Blog veröffentlichen.


Sächsische Zeitung / Tagblatt Spezial vom 04.08.2016

Den Walen ganz nah
Bianka und Norbert Neuber haben während ihres Südsee-Urlaubs etwas erlebt, das nicht allzu vielen Menschen vergönnt ist: Schnorcheln mit Walen.

Von Anja Wallner

URLAUB –waskommt einemda vielleicht in den Sinn? – Sich nicht „kümmern“ müssen, Rundum-Versorgung, Bequemlichkeit, Komfort. Familie Neuber aus Riegel hingegen musste in ihrem diesjährigen Sommerurlaub mit einfachsten Mitteln Feuer machen und kochen, fischen, einen Regenschutz aus Palmenwedeln und eine „Toilette“ bauen,  widerspenstigen Kokosnüssen beikommen. Denn das gehörte zu ihrem Traumurlaub in der Südsee. „Leben wie Robinson“ lautete unter anderem das Motto des dreiwöchigen Aufenthalts auf der zu Tonga gehörenden Mini-Insel Luahoko.

Und beim Urlaub auf dieser „Robinson-Insel“ war ein Assistent „Freitag“, der einemArbeit abnimmt, nicht inklusive. Zehn Tage verbrachten Bianka und Norbert Neuber ganz allein auf dem 100 mal 200 Meter kleinen, ansonsten unbewohnten Eiland. Insel, Strand, herrlich
blaues Wasser und zehn Kilometer im Umkreis – nichts.

Solche „Survival“-Trips nach Tonga kann man bei einigen Reiseveranstaltern buchen, sie sind eingebettet in einen mehrtägigen Vorab- und Nachher-Aufenthalt in einem wirklich komfortablen Strand-Resort. Vor drei, vier Jahren schon, erzählt Norbert Neuber bei einer Urlaubsfotoschau im heimischen Eigenheim, ging die Planung los. Tonga sollte es bei dem reisefreudigen Ehepaar sein. Nicht nur wegen der Robinson-Geschichte. Doch dazu später mehr. „Und wir wollten es vor dem »Älterwerden« machen, meint Nobert Neuber. Denn bis man die Robinson-Insel erreicht hat, sind vier Tage vergangen, hat man 18000 Kilometer auf dem Erdball zurückgelegt.

insel-luahoko

Mit dem Flugzeug ging es über Frankfurt und Seoul nach Fidschi,  von dort auf die Hauptinsel Tongas undweiter auf die Tonga-Insel Ha‘apai, wo sich das  Resort befand. Für das letzte Stück nach Luahoko mussten die Reisenden aufs Boot umsteigen. Die malerische Insel mit weißem Sand und Palmenhainen bot den Neubers angenehme 25 bis 28 Grad (da unten ist gerade Winter), eine Holzhütte mit Bett und  Moskitonetz, einen Beobachtungsstand, permanentes Wellenrauschen, einen gigantischen Südhalbkugelsternenhimmel, viele, viele Vögel und die absolute Entspannung. Dafür keinen Strom, keine Toilette, kein Trinkwasser. „Luxusweibchen“ wären da wohl geflüchtet. „Viele halten die zehn Tage nicht durch“, sagt Norbert Neuber, „aber das ist alles eine Frage der mentalen Einstellung. Man muss wissen, dass es dort keinen Luxus gibt. Uns ging es um Ruhe, Abgeschiedenheit und Natur.“ Nun, ihre selbst gebaute Insel-Toilette hatte immerhin Meerblick. So „richtiges“ Überlebenstraining war das Inselabenteuer aber natürlich nicht. Neubers mussten sich einmal täglich über ihr mitgebrachtes Handy beim Veranstalter melden, zur Sicherheit. Wer vorzeitig abbrechen will, wird abgeholt und bleibt dafür länger im Strand-Resort. Schlafsäcke, Schnur,  Stirnlampen, sogar eine kleine Solaranlage und eine Powerbank hatten die Riegelaner aus Deutschland mitgenommen.

robinson-huette

Vor Ort auf Tonga ging es mit dem Reiseveranstalter zunächst zum Einkaufen. Was braucht man für zehn Tage Robinson-Leben? Große Kanister voll Trinkwasser, Ei-Pulver für „Rührei“, Reis, Bohnen… Wieder zurück im Resort in der Zivilisation, sagt Norbert Neuber schmunzelnd, „hab ich mit erst mal ein Bier aufgemacht.“ Von wegen langweilig! Gelangweilt haben sich die Urlauber in ihrer Abgeschiedenheit nicht. „Nein, gar nicht!“, schütteln sie den Kopf. Sie erkundeten die kleine Insel, hatten aber auch zu tun, ihren „Alltag“ zu organisieren: Holz sammeln, einen Windschutz und eine Regenwasser- Auffanganlage bauen – zum „Duschen“, also Sich-Wasser-Überkippen. Sie hätten  gemerkt, sagt Bianka Neuber, mit wie wenig Wasser man beim Duschen auskomme…Essen auf Feuer zuzubereite dauert seine Zeit, außerdem musste das Wasser zuvor abgekocht werden. Beim Abendessen hatten Neubers bereits ihre Stirnlampen in Betrieb – in jenen Breitengraden wird es schnell finster, und zwar stockfinster. Ansonsten galt: lesen, „abhängen“, mal mehr oder weniger erfolgreich fischen. Norbert Neubers Lieblingsbeschäftigung: vom Beobachtungsstand aus stundenlang aufs Meer schauen und Buckelwalen zusehen.

Traumstrand

Damit kommt ein weiterer Traumurlaubs-Aspekt ins Spiel. Bianka und Norbert Neuber sind begeisterte Schnorchler und haben dieser Leidenschaft schon in einigen Ecken dieser Welt gefrönt. Und Tonga ist da ein ganz spezielles Revier. Dort gibt es eines der wenigen Gebiete der Erde, wo Menschen mit den bis zu 15 Meter großen Buckelwalen schwimmen und schnorcheln können, sofern die Tiere wollen. Die Wale kommen in den warmen Südpazifik, um hier „kleine“ Walbabys auf dieWelt zu bringen. Für das Ehepaar erfüllte sich auf Tonga der Traum, nach dem Inselabenteuer vom Resort aus per Boot mit Gleichgesinnten und einer erfahrenen Crew, drei solcher Wal-Schnorchel-Ausflüge zumachen. „Und wir waren Glückskinder“, erzählt Norbert Neuber mit  glänzenden Augen. DasWasser war an einem Tag glasklar und ruhig. Die Schnorchler kamen bis fünf Meter an eines dieser majestätischen Tiere heran – und jener Wal hatte auch offenbar nichts gegen den menschlichen Besuch. „Er lag auf dem Rücken, sonnte sich. Dann machte er Kopfstand. Schien neugierig auf uns zu sein, zu spielen und gar nicht wegzuwollen“, berichtet Norbert Neuber. Und dann schlief das Tier eine Stunde lang, „so richtig mit Augen zu“, währenddessen die Schnorchler „Selfies mit Wal“ schießen konnten.

Buckelwal in Tonga

„Ein gigantisches Gänsehauterlebnis.“ Selbst die erfahrene Crew vor Ort war schier überwältigt. Kann man nicht toppen? Doch. „Am nächsten Tag“, erzählt Norbert Neuber, „schien zwar nicht die Sonne, dafür kamen gleich vier Wale!“ Die beiden 50-Jährigen haben in Erwägung gezogen, den unvergesslichen Trip zu wiederholen. – Oder vielleicht doch nicht. Es gibt noch viel zu entdecken auf der Welt, sagen sie. Hauptsache, in der betreffenden Gegend ist es schön warm. Die Ruhe nach dem beglückenden jetzigen Urlaub, die hält jedenfalls noch an.

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