Top-Tauchspot: Rainbow Warrior I vor Neuseelands Nordküste

Östlich der Nordküste Neuseelands liegt die kleine Inselgruppe Cavalli Islands, nur fünf Kilometer entfernt von Matauri Bay. Sehr beschaulich ist es hier, die Hauptinsel ist ein idyllisches Naturreservat, einige der kleinen Inseln sind in Privatbesitz. Auf den ersten Blick deutet nichts auf eine spannende Agentengeschichte mit anschließendem Skandal hin. Um Zeugnisse davon zu entdecken, muss sich der Besucher auf den Weg zum Meeresgrund begeben, nicht umsonst einem der beliebtesten Tauchspots der Südsee.

Vor 20 Jahren, im Juni 1985, lag das Schiff der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die Rainbow Warrior I, im Hafen von Auckland. Die Aktivisten waren in der Region, um gegen Atomwaffenversuche Frankreichs auf dem Mururoa Atoll zu protestieren. Um die Störenfriede zu stoppen, brachten französische Geheimdienstmitarbeiter nachts Sprengstoff an dem 44 Meter langen Schiff an.

Die Rainbow Warrior sank, ein Mitglied von Greenpeace starb dabei. Es folgten weltweite Proteste, diplomatische Verstimmungen, zahlreiche Untersuchungen und schließlich auch das Ende der Atomwaffenversuche. Die Rainbow Warrior wurde aus dem Hafen geborgen und nach Abschluss der Affäre 1987 dort versenkt, wo sie heute noch liegt – in der Mauturi Bay der Cavalli Inseln. Hier dient sie als Mahnmal, aber auch als Heimat für zahlreiche Fischarten, Corallen und Meerespflanzen.

Aus aller Welt kommen Taucher, um das berühmte Wrack zu besichtigen. Man muss nicht sehr erfahren sein, ein Tauchschein ist allerdings nötig. Die Rainbow Warrior liegt auf 25 bis 30 Meter Tiefe schräg im Sand. An der Ankerleine tauchen die Teams ab, um das Schiff aus nächster Nähe zu erkunden. Durch ein Loch am Rumpf gelangen Mutige sogar in das Innere des Wracks, wo sich ganze Fischschwärme tummeln.

Organisierte Tauchgänge inklusive Ausrüstung werden in dem Küstenort Paihia, angeboten, dem Ausgangspunkt der kurzen Trips. Von hier geht es in etwa 45 Minuten nach Matauri Bay. Mit dem Boot dauert es dann noch knapp 10 Minuten bis zum Tauchspot. Der Tauchgang selbst ist circa 25 Minuten lang. In der Regel folgt nach einem Mittagessen an Bord oder auf einer der kleinen Inseln ein zweiter, flacherer Tauchgang am Riff. Abschließend noch ein Tipp: warme Kleidung und Windjacken mitnehmen, denn auch in der Südsee kann es im Fahrtwind ganz schön kalt werden.

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