Die malayische Hauptstadt zählt zu einer der modernsten südostasiatischen Metropolen und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ideal ist zum Beispiel ein Stopover in Kuala Lumpur, denn die Stadt ist Drehkreuz für viele Flüge von und nach Asien, Ozeanien, Australien oder Neuseeland. Da Malaysias Hauptstadt über eine hervorragende Infrastruktur und super schnelle Express Trains verfügt, lohnt sich schon ein Stopover von nur 24 Stunden um die Stadt ein wenig kennen zu lernen. Wer gleich zwei Tage Zeit hat, kann richtig eintauchen in Kuala Lumpurs pulsierendes Herz. Hier sind unsere Vorschläge für 48 Stunden KL, wie die Einheimischen ihre Stadt liebevoll nennen.
Tag 1: Ankunft und Überblick
Mit dem KLIA Express Train kommt man in wenigen Minuten vom Flughafen in die Innenstadt. Überhaupt ist das gesamte Verkehrsnetz von Kuala Lumpur bestens ausgerüstet und die Monorail Züge bringen einen schnell und vor allem sehr günstig von A nach B. Vom Flughafen bis zum Hauptbahnhof, dem „Stesen Sentral“ fährt der KLIA Express etwa 50 Minuten. Das ganze kostet etwa 10 Malayische Ringit, das sind umgerechnet knapp 2 Euro. Auch die öffentlichen Airport Transferbusse sind günstig und bringen einen relativ schnell ins Zentrum.
Für einen Stopover bietet es sich an, sich entweder ein Hotel in der Nähe des Sentral zu nehmen, oder direkt in einem der Flughafenhotels zu übernachten. Wer in einem anderen Viertel unterkommt, kann die günstigen Züge LRT oder Monorel benutzen, die ähnlich wie unsere deutschen S-Bahnen funktionieren. Es besteht übrigens auch die Möglichkeit, sich einen Airport-Shuttle direkt vom Flughafen ins Hotel zu buchen, das hat allerdings natürlich seinen Preis.
Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel (die hohe Luftfeuchtigkeit in Malaysia und die tropischen Temperaturen sind vor allem am Anfang gewöhnungsbedürftig!), kann es auch schon los gehen. Kuala Lumpurs Charme basiert vor allem auf seiner kulturellen Vielfalt und den quirligen Stadtvierteln, in denen Moderne und Tradition Hand in Hand gehen. Chinesen, Holländer und Briten kolonisierten einst Malaysia und nutzten Kuala Lumpur als Handelsstadt. Architektonisch aber ist die Stadt vor allem vom Orient geprägt – die Mehrheit der Bevölkerung Malaysias bekennt sich zum Islam. Trotzdem finden sich hier eine Vielzahl an Kulturen, Religionen, Ethnien und nicht zuletzt Baustilen: Rund um den alten Hauptbahnhof pulsiert das Leben und man findet hier viele pittoreske Gässchen und Straßen mit einem Mix aus britischem Kolonialstil und orientalischen Elementen. Um in Kuala Lumpur einzutauchen, bietet sich ein Spaziergang durch dieses Viertel also auf jeden Fall an.
Weiter geht es in Richtung Osten und Südosten: Hier befinden sich Kuala Lumpurs Chinatowns und das Little India mit seinen Hindu Tempeln und Garküchen. Hunderte Marktstände, kleine Geschäfte und Märkte bieten ein ganzes Potpourri an Gerüchen, Farben und natürlich Mitbringseln.
Überhaupt Einkaufen: Kuala Lumpur ist vor allem eines: Eine Shoppingstadt. Wer möchte, kann hier in unzähligen Malls und Shopping Distrikten nach Herzenslust bummeln und einkaufen. Im Norden der Innenstadt befinden sich die großen Shopping-Malls im Bezirk Bukit Bintang.
Kuala Lumpurs Image als Handelsstadt ist zudem nirgendwo deutlicher spürbar als im Banken- und Einkaufsviertel der Innenstadt. Rund um die Zwillingstürme der Petronas Towers pulsiert das moderne Kuala Lumpur, bei dem man sich eher an Amerika erinnert fühlt. Tatsächlich lohnt es sich, die Aussichtsplattform der 450 Meter hohen Petronas Towers zu besuchen, man sollte sich die Tickets hierfür jedoch vorab online reservieren. Einen beinahe ebenso guten und etwas günstigeren Ausblick auf Kuala Lumpur erhält man vom nahe gelegenen Kuala Lumpur Tower. Die Aussicht auf die Stadt ist wahrlich atemberaubend, sowohl bei Tag, als auch bei Nacht. Ein günstiges und vor allem sehr leckeres Abendessen erhält man abermals in Chinatown oder einem der um den Distrikt gelegenen Food Markets.
Tag 2 – Kultur und Natur
Tag zwei beginnt mit einem sportlichen Sightseeing Trip rund um den Independence Square. Hier prallen die unterschiedlichen Kulturen, die Malaysia und Kuala Lumpur prägen, friedlich und bunt aufeinander. Das alte Postgebäude stammt noch aus der britischen Kolonialzeit und ist ein beliebtes Fotomotiv. Nicht weit davon befindet sich die Masjid Negara, die größte Moschee der Stadt. Ihre ungewöhnliche Architektur macht sie ebenfalls zu einem Anziehungspunkt und einer echten Sehenswürdigkeit. Außerhalb der Gebetszeiten ist es möglich, die Moschee als Tourist zu besuchen, dabei sollten Sie jedoch auf die passende Kleidung achten, insbesondere sollten Schultern (und bei Frauen das Haar) bedeckt sein.
Weiter geht’s zum ebenfalls nahe gelegenen Thean Hou Temple, der als einer der schönsten und größten taoistischen Tempel Südostasiens gilt. Zu der Tempelanlage mit ihren roten Säulen gehört übrigens auch ein Kräutergarten der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und ein Schildkrötenteich.
Neben der Muslimischen und der Taoistischen Kultur, spielt in Kuala Lumpur auch der Hinduismus eine große Rolle. Batu Caves, die größte Hinduistische Tempelanlage, liegt etwa 17 Kilometer außerhalb der Stadt und ist somit für einen Halbtagestrip bestens geeignet. Die riesigen Kalksteinhöhlen, die die Tempelanlage umgeben sind vor über 400 Millionen Jahren entstanden und sind schon für sich genommen ein atemberaubender Anblick. Die riesigen religiösen Schreine mit ihren goldenen Götterstatuen sorgen zudem für eine sehr mystische und faszinierende Atmosphäre, deren Zauber man sich nicht entziehen kann. Zu den Batu Caves gelangt man sehr schnell und günstig mit dem Zug von Stesen Sentral aus.
Wer nach dem Besuch der Tempelanlage noch Zeit übrig hat, kann dem hektischen Treiben der Innenstadt auch in den Botanischen Gärten nahe dem Hauptbahnhof entfliehen. Die Lake Gardens liegen in der Nähe des National Monuments und sind eine seltene grüne Oase inmitten der Stadt.
Fotos: Masjid Negara by Marcin Konsek CC BY-SA 4.0, Thean Hou by Jorge Láscar CC BY-SA 2.0 beide via Wikipedia // Chinatown by Khalzuri Yazid via Flickr // Rest gemeinfrei via Pixabay.