Fahrradtour entlang der einzigen asphaltierten Straße
Es war einmal ein Politiker, der kündigte einen Besuch im Französischen Überseegebiet an. Bora Bora stand auf seiner Besuchsliste, Tahiti und auch das kleine, sonst kaum beachtete Fakarava im Tuamotu-Archipel. Für drei Stunden sollte der Präsident auf dem größten Motu Rotoava verweilen, einen Lunch mit polynesischen Regierungsvertretern einnehmen und danach weiterreisen. Dafür wollte sich Fakarava von seiner besten Seite zeigen. Die Lampen am Hafen wurden erneuert, das Telefonsystem verbessert und die noch bis heute einzige asphaltierte Straße entstand. Jetzt konnte er kommen, der Präsident. Leider kam Jacques Chirac bei seinem Staatsbesuch 2003 in Französisch-Polynesien doch etwas dazwischen, er tauchte nie auf. Bis heute hat er Fakarava und seine famose Teerstraße noch nicht gesehen.

Doch Schwamm drüber! Denn die Straße gehört heute zu den Top-Ausflugszielen für Urlauber auf Fakarava. Ob mit dem Scooter (Verleihstation in Rotoava) oder schöner mit dem Fahrrad (Verleih bei fast jeder Pension auf dem Motu), die 18 Kilometer lange Strecke gehört landschaftlich zum reizvollsten, was die Tuamotus zu bieten haben.
Auf der einen Seite der dunkelblaue Pazifik, auf der anderen Seite teils nur wenige Meter und eine asphaltierte Straße voneinander entfernt, die türkis- und smaragdgrün schimmernde Lagune, gesprenkelt mit kleinen Motus. Die Strecke ist gesäumt von tausenden von Kokosnusspalmen, bevölkert von tropischen Vögeln, die die Fahrradtour akustisch begleiten. Regelmäßig begegnet man außergewöhnlich schönen Stränden, die zum Verweilen und einem kleinen Bad einladen, während Autos auf der Straße eher Mangelware sind. Besonders schön ist der Ausflug zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang.
Auf keinen Fall verpassen! Oder wie es die Reisejournalistin Julia Steele ausdrückt: „I’m in the middle of a miraculous universe. Merci beaucoup, Monsieur Chirac.“
© Bilder: Asphaltierte Straße/ ManuB. - Flickr | Fahrradtour Fakarava / Vladimir Brouillet