Keine Frage, das Sydney Opera House ist ein Muss für jeden Besucher der australischen Großstadt. Schon die außerordentlich gewagte und imposante Architektur lässt niemanden unbeeindruckt. Doch ein Konzert im Inneren dieses Jahrhundertbauwerkes zu erleben, ist noch mal etwas ganz Besonderes. Mit ein bisschen Vorbereitung ist das kein Problem und mit ein wenig Glück kann es sogar preislich recht erschwinglich bleiben.
Sieht man das an eine Muschel erinnernde Wahrzeichen Sydneys heute in seiner ganzen Pracht, erinnert nichts mehr an die bewegte Entstehungsgeschichte, die einer dramatischen Oper in Nichts nachsteht.
Entworfen hat es der dänische Architekt Jørn Utzon, der 1957 die Ausschreibung für das geplante Bauwerk gewann. Eigentlich verstieß sein Entwurf gegen die Wettbewerbsregularien, da es sich nur um eine ziemlich unfertige Skizze handelte, doch seine Idee überzeugte. 1959 begannen unter Utzons Leitung die Bauarbeiten. Weil das riesige, gekrümmte Dach statisch nur schwer zu berechnen war, mussten Utzon und sein Statiker Ove Arup ihre Pläne immer wieder ändern und der Realität anpassen. Das kostete Zeit und wesentlich mehr Geld, als kalkuliert war. Statt im Jahr 1965 wurde die Oper erst 1973 fertig und kostete statt 7 Millionen Australischer Dollar über 100 Millionen.
Nicht nur die explodierenden Kosten, sondern auch geschmackliche Streitfragen sorgten 1966 für einen handfesten Krach zwischen der verantwortlichen Regierung von New South Wales und dem Architekten. Aus Protest verließ Utzon Sydney in der sicheren Annahme, dass er zurück gebeten werde um sein Werk zu vollenden. Wurde er aber nicht. Für die Fertigstellung der Oper engagierte die Regierung junge australische Architekten und die fehlenden Gelder wurden über eine eigens dafür gegründete Lotterie eingesammelt.
Am 20. Oktober 1973 wurde das Sydney Opera House feierlich eröffnet. Es beherbergt fünf Theater mit über 5.500 Plätzen, ein Kino, Restaurants, Bars und Souvenirshops. Jährlich kommen etwa vier Millionen Besucher. Am eindrucksvollsten aber ist das markante, geschwungene Dach, das mit über einer Million weißen Keramikfliesen verkleidet ist. Der Kopf hinter diesem Meisterwerk, Jørn Utzon, kannte den fertigen Bau nur von Aufnahmen. Seit dem Streit im Jahr 1966 kam er nie mehr nach Australien zurück.
Für interessierte Besucher werden Führungen durch das Innere des Opernhauses angeboten, aber schöner ist natürlich, dort eine Aufführung zu erleben. Da der Dresscode selbst für Opernvorstellungen leger ist, steht das Haus auch für jene offen, die nicht mit Gala-Garderobe reisen. Das Programm ist schon lange im Voraus auf der Website des Sydney Opera Houses einzusehen und auch die Tickets können hier einfach online gekauft werden.
Vor Ort können Karten auch direkt an der Opernkasse erstanden werden, allerdings besteht dann das Risiko, dass die gewünschte Vorstellung bereits ausverkauft ist. Viele Australier suchen sich ihre Konzertkarten zu Schnäppchenpreisen bei den Anbietern Tix und LastTix, die oft auch kurzfristig noch über günstige Tickets verfügen. Gab es bis vor einigen Jahren noch eine entsprechende „booth“ von Tix, also ein Kartenschalter, wird inzwischen auch hier alles nur noch online abgewickelt. Wer also plant, eine Vorstellung im Sydney Opera House zu genießen, ist am besten beraten, die Tickets über das Internet zu kaufen.
Super flexible Spontan-Besucher finden mit etwas Glück auch noch Karten kurz vor Einlass an der Oper, weil z.B. jemand abspringt. Dann aber sollte man sicherheitshalber eine Alternative für den Abend einplanen. Wie wäre es mit einem Picknick mit Blick auf das Wahrzeichen Sydneys und einem wunderbaren Sonnenuntergang?
Foto Oper innen: Jason Tong CC. 2.0 via Wikipedia