Eingebettet in die türkisfarbenen Gewässer des Pazifischen Ozeans erhebt sich die kleine Koralleninsel Rah, auch bekannt unter ihrem einheimischen Namen Aya. Diese Insel ist Teil der Banks-Inselgruppe, südwestlich von Mota Lava, und gehört zum Inselstaat Vanuatu. Auf einer Fläche von nur 0,5 km² offenbart Rah eine Welt voller Traditionen und unberührter Natur. Das einzige Dorf der Insel bildet das kulturelle Herz einer eingeschworenen Gemeinschaft.
Der massive Felsturm Tavalya oder „Rock of Rah“, wie er oft genannt wird, symbolisiert sowohl für Einheimische als auch für Besucher das kulturelle und spirituelle Zentrum der Insel. Tavalya, was in der lokalen Sprache Mwotlap „die andere Seite von Ra“ bedeutet, erhebt sich majestätisch über die Landschaft und bietet einzigartige Fotomomente.
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Anreise nach Rah
Die Anreise nach Rah beginnt mit einem Flug nach Mota Lava. Der Flug der Air Vanuatu verkehrt zweimal wöchentlich zwischen Espiritu Santo und Motu Lava. Nach der Landung führt eine etwa einstündige Fahrt durch die malerische Landschaft zum Ufer der Lagune, die Mota Lava von Rah trennt. Hier beginnt die kurze Überfahrt mit einem traditionellen Auslegerkanu. Bei Ebbe können erfahrene Inselbwohner die Lagune sogar zu Fuß durchqueren.
Wanderung zum Rock of Rah
Im Herzen der Insel erhebt sich der imposante Felsturm Tavalya, bekannt als Rock of Rah. Dieser massive Monolith ist nicht nur ein geologisches Wunder, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Symbol für die Inselbewohner. Der Wanderweg zum Gipfel beginnt im Dorf und führt durch dicht Urwälder, vorbei an majestätischen Banyanbäumen und Lianen.
Der Pfad, der von den Einheimischen oft genutzt wird, erfordert festes Schuhwerk und Vorsicht, da er besonders nach Regenfällen rutschig sein kann. Oben angekommen, belohnt der Rock of Rah die Wanderer mit einem atemberaubenden Panoramablick – ein wahrhaft erhebendes Erlebnis. Seine Basis ist umgeben von dichter tropischer Vegetation. Daraus ragt ein beeindruckender Monolith mit zum Teil fast vertikalen Wänden in die Höhe. Seine raue Textur, durch Erosion und Wind geformt, verleiht ihm ein urzeitliches Aussehen.
Besonders bemerkenswert ist die Spitze des Rock of Rah. Sie wirkt außergewöhnlich steil und erzeugt einen verblüffenden optischen Effekt, bei dem es scheint, als wäre man dem Himmel näher als dem Dschungeldach. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die klare Luft und die weite Sicht, die von diesem höchsten Punkt aus möglich ist.
Mit seiner Höhe, die dominant über die umliegende Landschaft hinausragt, bietet der Rock of Rah nicht nur eine beeindruckende visuelle Präsenz, sondern auch eine einmalige Sicht auf das türkisfarbene Wasser des Pazifiks und die üppigen Grünflächen der Insel. Farbenprächtige Orchideen und weitreichende Wurzeln der Banyanbäume, die sich entlang seiner Risse und Spalten klammern, gestalten die Szenerie noch mystischer.
Der Rock of Rah ist ein Traumziel für Fotografen, die von der dramatischen Kulisse angezogen werden. Seine imposante Erscheinung und das spektakuläre Panorama bieten perfekte Motive für erfolgreiche Fotoreportagen.
Ein Fenster in die Vergangenheit: Das Leben auf Rah
Rah ist die einzige Siedlung auf der Insel und die Heimat von etwa 200 Einwohnern. Das Leben ist bis heute tief in traditionellen Praktiken verwurzelt. Die Gemeinschaft lebt größtenteils autark: In sorgfältig gepflegten Gärten gedeihen Yam, Taro und Maniok, während die umliegenden Gewässer reichlich frischen Fisch bieten. Die Bauten der Insel, einschließlich der wenigen charmanten Bungalows für Besucher, werden mit natürlichen Materialien aus der Umgebung von Hand errichtet. Elektrizität ist nur sporadisch verfügbar. Die Inselbewohner nutzen kleine Solarpaneele zum Aufladen ihrer Telefone und passen ihren Tagesablauf an den Rhythmus des Sonnenlichts an. Diese Einfachheit schafft eine ruhige und entspannte Lebensweise, die Besucher in ihren Bann zieht.
Weitere Tipps und Aktivitäten auf Rah
» Kastom-Dörfer und Kultur: In Rah können Touristen tiefe Einblicke in die Kastom-Kultur erhalten. Kastom-Häuser, Kastom-Geschichten und Kastom-Tabus sind integraler Bestandteil des Lebens hier und werden in einigen für Touristen zugänglichen Dörfern gepflegt. Es ist wichtig, die lokalen Bräuche und Traditionen zu respektieren. Besucher sollten sich vorab über angemessene Verhaltensweisen informieren und stets mit Respekt und Offenheit auftreten.
» Unterkunft: Rah Paradise Bungalows bietet authentische Unterkünfte mit traditionellem Charme. Die Bungalows sind mit privaten Badezimmern ausgestattet und bieten Meerblick von der eigenen Veranda aus.
» Aktivitäten: Neben der Wanderung zum Rock of Rah können Besucher Schnorchel- und Angelausflüge unternehmen, traditionelle Koch- und Webworkshops besuchen oder einfach die Gesellschaft der freundlichen Einheimischen genießen.
» Beste Reisezeit: Die Monate von Mai bis Oktober gelten als die beste Reisezeit, da das Wetter in dieser Zeit trockener und angenehmer ist.