Wie so ein einzelner Zahn ragt es heraus, diese Gebilde aus Sandstein, das über Millionen von Jahren entstanden ist: der Chambers Pillar. 50 Meter hoch steht der Felsen inmitten einer mehr oder weniger flachen Ebene südlich von Alice Springs im Northern Territory. Schon der eindrucksvolle Anblick von weitem ist ein Besuch wert. Richtig spannend wird es aber erst am Fuße des Felsen.
Rot und gelb leuchtet die gigantische Sandsteinformation weithin sichtbar und diente deshalb den frühen Forschern und Siedlern als Orientierungspunkt. Der erste Europäer, der den eigenartigen Felsen zu Gesicht bekam, war John Mac Douall Stuart im Jahr 1860. Er benannte das Wahrzeichen nach seinem australischen Sponsor James Chambers.
Nach Stuart kamen immer wieder Reisende an dem Chambers Pillar vorbei und viele verewigten sich mit einer Schnitzerei in dem weichen Sandstein. 1870 etwa hinterließ der Leiter der Forschungsexpedition für die Overland Telegraph Line John Ross seinen Namen am Fuße des Felsen. Viele weitere Namen und Initialen kamen im Lauf der Jahre hinzu und heute ließt sich das Ganze wie ein Who Is Who der Pioniere im australischen Outback.
Läge der Chambers Pillar nicht soweit außerhalb, gute 160 Kilometer von Alice Springs entfernt, wäre die Gegend sicher völlig überlaufen mit Touristen und Hobbyfotografen. So aber hält sicher der Ansturm in Grenzen, was umso besser ist für jene, die die Anfahrt nicht scheuen. Besonders am Abend, wenn das Licht der untergehenden Sonne den Chambers Pillar wie ein Stück rotglühende Kohle aussehen lässt, wird niemand den Besuch bereuen.
Fotos: Mark Marathon & Casliber, CC 3.0 via Wikipedia