Wer ist eigentlich … John Kameaaloha Almeida?

Hierzulande kennen ihn vermutlich nur eingefleischte Musikliebhaber, aber in Hawaii war John Kameaaloha Almeida ein echter Superstar und bis heute wird er dort als Legende verehrt. Mehr als 300 hawaiianische Songs hat das Multitalent bis zu seinem Tod im Jahr 1985 geschrieben und performed. In jungen Jahren spielte er sogar vor der Königsfamilie, er hatte eine eigene Radiosendung und war zudem Mentor für viele Künstler, die mit seiner Hilfe Karriere machten.

John_Kameaaloha_Almeida

Geboren am 28 November 1897 auf Oahu wuchs John in einfachen Verhältnissen auf. Seine Mutter Julia Kamaka Almeida brachte ihn alleine auf einem Feld zur Welt, als sie gerade das Laub für Blumenkränze pflückte, die sie verkaufte. Möglicherweise ist das der Grund, weshalb das Baby im Laufe der Jahre komplett erblindete – der Saft der Blätter, die sie sammelte und der an ihren Händen haftete, ist giftig.

Als der kleine John drei Jahre alt war, verließ sein Vater John Almeida Sr. die Familie und ging zurück nach Portugal. Später wurde John von dem neuen Lebensgefährten seiner Mutter, Paulo Kameaaloha, als „hanai“, eine Art Ziehsohn aufgenommen. Er trug dessen Namen bis ans Lebensende: John Kameaaloha Almeida.

Schon mit vier Jahren begann das musikbegabte Kind, auf der Ukulele zu spielen. Er sang früh im Kirchenchor und sein Ziehvater brachte ihm traditionelle, hawaiianische Lieder bei. Im Alter von 15 gründete er die Musikgruppe Owai’anae Stra Glee, die später zu den Johnny Almeida’s Hawaiians wurde. Mit 20 wurde dem blinden Ausnahmetalent die große Ehre zuteil, auf der Beerdigung von Königin Liliuokalani zu spielen. Es folgten weitere Auftritte im Königshaus.

In den 30er Jahren erlangte John Kameaaloha Almeida noch größere Berühmtheit durch seine Radiosendung, die ihm den Titel „The Dean of Hawaiian Music“ einbrachte. Er spielte inzwischen nicht mehr nur auf der Ukulele, sondern beherrschte auch Banjo, Gitarre, Mandoline, Geige, Saxofon und Klavier. Mehr als 300 Songs komponierte und schrieb er, viele davon heute Klassiker der hawaiianischen Musikkultur wie „Tuberose Hula“ oder „Green Rose Hula“, die tausendfach von anderen Musikern neu interpretiert wurden, wie hier von Herb Ohta Jr. und John Yamasato:

John Kameaaloha Almeida nahm gerne junge Talente unter seine Fittiche. So wurde etwa sein Neffe Pua, den er als Ziehsohn aufgenommen hatte, von ihm gefördert. Es folgte eine eigenständige, erfolgreiche Karriere unter dem Namen Pua Almeida. Auch die Ikone der hawaiianische Musik, „Aunty“ Genoa Keawe, hat ihren Erfolg in hohem Maße John Almeida zu verdanken. Er hatte junge Talente in seine Radioshow eingeladen. Genoa entdeckt und sie überredet, auch hawaiianische Lieder zu singen. Ihr erster aufgenommener Song „Maile Swing“ war eine Komposition von John und wurde sofort zum Hit.

In Dankbarkeit gaben seine musikalischen Zöglinge sowie viele weitere prominente Künstler im Jahr 1971 ein Konzert zu Ehren von John Almeida.

1985 starb der überaus beliebte Musiker und bekam posthum noch einen Platz in der Hawaiian Music Hall of Fame. Sein Musik lebt bis heute weiter.

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