Der Whitsunday Island Nationalpark vor der Küste von Queensland zählt mit Sicherheit zu den schönsten Nationalparks Australiens und ist für Erholungssuchende und Naturliebhaber gleichermaßen ein beliebtes Ausflugsziel. Und das aus gutem Grund: Die Inseln, einst die Spitzen von massiven Vulkanen, haben sich nach der letzten Eiszeit gebildet, als der Meeresspiegel stieg und das Gebirge bis auf die Gipfel unter Wasser setzte. Gerade das fruchtbare Vulkangestein und die zerklüftete Landschaft machen den Charme dieser Inseln aus. Direkt hinter dem massiven Great Barrier Reef gelegen, sind die Whitsunday Inseln darüber hinaus vor der heftigen Meeresbrandung geschützt. Das Ergebnis sind glasklare blaue Lagunen, ruhige Buchten und Strände von bezaubernder Schönheit.
Entdeckt hat die Inseln im 18. Jahrhundert der Seefahrer und Entdecker James Cook, und zwar am Ostersonntag – im Englischen Whitsunday genannt. Der Name blieb hängen, nicht nur für die große Hauptinsel, sondern für den gesamten Nationalpark.
Die namensgebende Insel, die Whitsunday Island, ist nicht nur die größte und schönste Insel dieser Region, sondern auch die am besten geschützte: Fast unberührt und komplett ohne Straßen, Gebäude oder Hotels bietet Whitsunday Island Naturgenuss pur. Erreichen kann man diese Trauminsel nur mit dem Boot oder einer Fähre.
Über 70 Inseln zählt der Whitsunday Island Nationalpark, von denen nur 17 auch bewohnt sind: Hamilton Island, Hook Island und Lindeman Island sind drei der bewohnten Whitsunday Islands und verfügen über zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, kleine Häfen und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Die eigentliche Schönheit des Nationalparks erlebt man jedoch nur in der unberührten Natur.
Wandern, Tauchen und Segeln – Natur erleben auf den Whitsunday Islands
Zahlreiche Wanderwege wie der Hill Inled Lookout Track auf Whitsunday Island laden zum Entdecken und Erkunden ein. Die Wanderung führt nicht nur durch das gesamte Inselinnere, sondern auch hinauf zu atemberaubenden Aussichtspunkten von wo aus man das gesamte Areal im Blick hat. Ausgenommen von touristischen Streifzügen sind jedoch die Schutzgebiete für Wildvögel und andere Tiere. Whitsunday Island verfügt nämlich über mehrere Vogelschutzreviere und Brutkolonien, in denen von Oktober bis März unzählige Seevögel brüten. Aus sicherer Entfernung kann man diese mit einem Fernglas gut beobachten.
Auch die Unterwasserwelt des Whitsunday Island Nationalparks ist ein absolutes Highlight und vor allem bei Tauchern sehr beliebt. Gerade die Nähe zum (leider nur noch in Teilen intakten Great Barrier Reef) macht die Gewässer rund um die Inseln zu einem wahren Eldorado für unzählige Meeresbewohner. Buckelwale, Delfine, Rochen, Meeresschildkröten und natürlich unendlich viele tropische Fischarten nennen die Region rund um die Whitsunday Islands ihr Zuhause. Daher ist der Nationalpark für Taucher besonders interessant.
Damit dies so bleibt, legt die Parkverwaltung extrem viel Wert auf den Umweltschutz: Es ist geplant bestimmte Arten von Sonnencremes und Sunblockern zu verbieten, da man heraus gefunden hat, dass einiger der Inhaltsstoffe die Korallenriffe schädigen. Dass man sich als Taucher achtsam und respektvoll unter Wasser bewegen sollte, um die sensible Flora und Fauna nicht zu schädigen, versteht sich von selbst.
Meeressäuger wie Delfine und Wale kann man jedoch auch vom Land oder vom Boot aus gut beobachten: Zwischen Mai und September tummeln sich zahlreiche Buckelwale und Delfinarten in den warmen Gewässern rund um die Korallenriffe und damit haben auch Whalewatching Anbieter Hochsaison. Wer möchte, kann auf einer geführten Tour die majestätischen Buckelwale und die verspielten Delfine ganz nah beobachten.
Auch an Land kann man eine einzigartige Landschaft erleben: Die mit Eukalyptusbäumen und Pinien bewaldeten Inseln bieten wundervolle Refugien für zahlreiche Tierarten.
Die geschützten Buchten und Strände sind teilweise von Mangrovenwäldern bewachsen, die als die Kinderstube zahlreicher Meeresbewohner gelten – damit bilden die Whitsunday Islands also ein in sich geschlossenes Ökosystem von einzigartiger Schönheit.
Sport und Kultur in unberührter Natur
Gerade das vorgelagerte Great Barrier Reef bildet einen Schutzwall um die Whitsunday Islands, sodass hohe Wellen und harte Brandung hier kaum auftreffen. Damit ist das Gebiet rund um die Whitsundays ein wunderbares Segelrevier und auch zum Schnorcheln und Baden bestens geeignet. Auch Kinder können hier ganz gefahrlos ins Wasser gehen und sich im glasklaren Wasser treiben lassen. Die Strände auf Whitsunday Island sind von einzigartiger Schönheit und so fällt es mitunter schwer, sich vom Meer los zu reißen, um das Inselinnere zu erkunden. Das lohnt sich jedoch auf jeden Fall, denn zum Beispiel der Aussichtspunkt vom 437 Meter hohen Whitsunday Peak ist atemberaubend.
Auch die anderen Inseln haben einiges zu bieten: Kulturbegeisterte und Geschichtsinteressierte sollten sich das Historical Museum von Bowen ansehen, das mit seinen Ausstellungen über alte Kulturen und die Kleinstadt Bowen punktet.
Rund um und im Whitsunday Nationalpark findet man zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. Auch Camping ist an manchen Orten erlaubt, jedoch nur auf ausgewiesenen Campingplätzen.
Der Whitsunday Island Nationalpark befindet sich etwa 25 Kilometer vor der Küste von Queensland in Höhe von Airlie Beach. Zu erreichen ist der Park sowohl mit dem Wasserflugzeug als auch mit dem Schiff. Busverbindungen gibt es von zahlreichen Städten in Queensland bis nach Airlie Beach, von wo aus man dann eine Fähre bis zu den Whitsunday Islands nehmen kann. Auf Hamilton Island gibt es einen kleinen Flughafen, wo täglich Flugzeuge von und nach Sydney, Brisbane und Cairns starten und landen.
Fotos: Whitsunday Islands National Park & Mangroven via Wikimedia by Ddronepicr CC 2.0, Rest via PTH