Denkt man an Ukulele, hört man im Geiste vermutlich sofort „Over the Rainbow“ von Israel Kamakawiwo’ole und sieht Bilder von palmengesäumten Sandstränden. Das kleine, gitarrenähnliche Instrument mit seinem unverwechselbaren, exotischen Klang ist fast so etwas wie der Inbegriff für Hawaii und Südseeromantik. Tatsächlich spielt die Ukulele eine bedeutende Rolle in der kulturellen Geschichte der Inselgruppe und sie hat auch von dort ihren Siegeszug in den Rest der Welt angetreten. Umso überraschender ist es, dass die Ukulele ursprünglich gar nicht aus Hawaii kommt.
Tatsächlich wurde das kleine Zupfinstrument nämlich importiert. Portugiesische Einwanderer, die als Arbeiter auf den Zuckerrohrplantagen angeworben worden waren, brachten die Ukulele mit auf die Insel. Sogar der genaue Tag ist bekannt. Es war der 23. August 1879, als ein Mann mit dem Namen Joao Fernandes nach viermonatiger, anstrengender Reise erleichtert von Bord des Schiffes sprang und vor Freude ein Lied auf einem typischen Instrument seiner Heimat Madeira anstimmte, der „Machete“, auch „Braguinha“ genannt. Dabei huschten seine Finger so schnell über das Griffbrett, dass die Hawaiianer unweigerlich an hüpfende Flöhe denken mussten, an „Ukulele“, womit – der Legende nach – das Instrument seinen neuen Namen weg hatte.
Die merkwürdige Mischung aus Mini-Gitarre und Banjo erlangte schnell Berühmtheit auf der Insel, ihren eigentlichen Durchbruch verdankte die Ukulele aber vor allem dem letzten König Hawaiis, David Kalakaua. Der war nicht nur begeistert von dem Klang der Ukulele, weshalb er zu Festivitäten am Hofe gerne Spieler des Instrumentes einlud, er konnte die Ukulele auch hervorragend selbst spielen. Joao Fernandes berichtete Jahre später in einem Interview von rauschenden Festen in den königlichen Gemächern, bei denen das kleine Instrument rauf und runter gespielt wurde. Kein Wunder also, dass die Ukulele so einen prominenten Stand auf Hawaii hatte.
Der Run auf das importierte Instrument führte zu einer großen Nachfrage, die sich drei ehemalige Holzarbeiter, die gemeinsam mit Fernandes von Madeira nach Hawaii gekommen waren, zu Nutze machten. Manuel Nunes, José do Espirito Santo und Augusto Dias spezialisierten sich auf den Bau der Ukulele und trugen so maßgeblich zu ihrer Verbreitung bei. Dabei wurde die portugiesische Original-Machete etwas modifiziert, was zur typischen Ukulele führte, wie wir sie heute kennen. Meist hat sie vier Saiten, wobei die oberste Saite höher gestimmt ist, als die anderen, was zu dem exotischen Klang führt.
Den Sprung (zurück) über den Pazifik schaffte die Ukulele ein paar Jahrzehnte später, als Hawaii 1915 an einer Weltausstellung in San Francisco teilnahm, das kleine Instrument als Exponat im Gepäck. Schnell erkannten Musiker ihr Potential und schon in den 20er Jahren wurde sie von vielen Jazzbands eingesetzt. Von den USA aus breitete sich die Ukulele schließlich weiter nach Europa und Asien aus. Bemerkenswert ist, dass in Deutschland schon Ende des 19. Jahrhunderts kleine, viersaitige Gitarren gebaut wurden, eindeutige Vorläufer der Ukulele, oder „hawaiianische Mandoline“, wie sie hier auch hieß.
Im Laufe der Jahre haben sich zahlreiche große Musiker der Ukulele bedient, ein Hype, der bis heute anhält. Selbst Superstars wie Taylor Swift, Bruno Mars oder Adele setzen auf den Gitarrenzwerg. Und auch wer kein musikalisches Genie ist, kann mit der Ukulele leicht Eindruck schinden, denn sie zu spielen ist nicht sonderlich schwer.
Wie wäre es mit einem Einführungskurs, am besten natürlich in der (neuen) Heimat der Ukulele, in Hawaii? Für Touristen werden vor Ort immer mehr Kurs angeboten:
- Im Royal Hawaiian Center auf Oahu können Besucher ihre ersten Akkorde lernen, die schnell einen ganzen Song ergeben.
- Die Roy Sakuma Ukulele Studios auf Oahu bieten Kurse für Anfänger bis Profis und für alle Altersgruppen an.
Mehr Infos: http://roysakuma.net/lessons/rsukulelestudios/
- Das Sheraton Kauai Resort am beliebten Poipu Beach bietet 5x wöchentlich einen Kurs für Anfänger und zweimal pro Woche einen Kurs für fortgeschrittene Ukulele-Spieler.
Autodidaktisch geht es natürlich auch, z.B. mit einem guten Lehrbuch.
- Ukulele – Schnell und einfach lernen macht den Einstieg mit Hilfe einer CD und einer DVD besonders einfach.
- Wer es lieber interaktiv bevorzugt, finden online zahlreiche günstige Kurse z.B. bei ukulelelernen.com oder Uke like the Pros.
- Apps wie “Ukulele Unterricht” oder “Ukulele Tabs & Akkorde” bringen sicher ebenfalls schnelle Erfolge.
Fehlt noch das Wichtigste – die Ukulele.
- Die Flight NUS 310 ist ein bezahlbares, klassisches Modell einer renommierten Marke, mit der auch der Anfänger schnell Erfolgserlebnisse verzeichnen kann.
Viel Spaß beim Üben!
Bilder: Girl in Moonlight – Gemälde von Edward Mason Eggleston – gemeinfrei // Junge mit Ukulele – Father of JGKlein – gemeinfrei // Latin jazz ukelele – Culturalis – CC BY-SA 2.0 // My Pretty Hawaiian Baby Joseph John Davilla – gemeinfrei // Ukulelen im Schaufenster – DASonnenfeld – CC BY-SA 4.0 // alle Bilder via Wikipedia
Schreibe einen Kommentar