Ganz sicher ist Papua Neuguinea kein einfaches Land – noch immer sind weite Teile des Landes nahezu unberührt und viele Täler, Schluchten und Wälder nur den Ureinwohnern bekannt. Doch auch die Hauptstadt des Landes, Port Moresby, ist nicht ganz ohne. Port Moresby liegt im östlichen Teil Papua Neuguineas und hat knapp 300.000 Einwohner, viele Parks und Grünanlagen und auch eine Universität. Doch durch Landflucht und eine hohe Arbeitslosigkeit haben sich rund um die Stadt zahlreiche Slums gebildet, die nach ihren ganz eigenen Regeln funktionieren. Tatsächlich zählt Port Moresby zu den gefährlichsten Städten der Welt, doch entgegen landläufigen Medienberichten gibt es in Port Moresby zahlreiche schöne und spannende Sehenswürdigkeiten, die einem den Facettenreichtum des Landes näher bringen.
Sicherheit in Port Moresby
Einige Sicherheitsvorkehrungen sollten Reisende in Port Moresby dennoch treffen: Es empfiehlt sich auf jeden Fall, die Angebote der Hotels zu nutzen, und die Stadt gemeinsam mit einem einheimischen Guide zu erkunden. Alleine loszuziehen, birgt – vor allem in den Außenbezirken – ein relativ hohes Risiko.
Berüchtigt sind die Banden, Raskols genannt, die sich in den Slums von Port Moresby immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen liefern. Auch Raubüberfälle und Diebstähle sind in diesen Gegenden keine Seltenheit. Auch wenn Papua Neuguinea (kurz: PNG) ein beliebtes Reiseziel für Individualtouristen und Backpacker ist, sollten Reisende die Stadt doch nicht auf eigene Faust erkunden. Die zahlreichen Hotels in Port Moresby bieten daher geführte Touren durch die Hafenstadt an und sorgen auch für einen sicheren Transfer von und zum Flughafen.
Port Moresby Sehenswürdigkeiten
Die Küstenstadt Port Moresby ist so etwas wie der eigentliche Schmelztiegel des Landes. Hunderte von indigenen Stämmen bilden das Vielvölkergemisch Papua Neuguineas – alle mit ihren eigenen Sprachen und Gebräuchen. Doch auch wenn der Großteil der Bevölkerung Papua Neuguineas noch immer auf dem Land lebt, lassen sich immer mehr Menschen in den wenigen Städte des Landes nieder. So ist Port Moresby ein wahrer Melting Pot geworden, in dem die unterschiedlichen Kulturen neben- und miteinander leben. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt spiegeln diese Vielfalt deutlich wider.
» Parlamentshaus
Das House of Parliament befindet sich im Stadtteil Waigani. Das Gebäude ist in jedem Fall einen Besuch wert, schon alleine wegen der spannenden Architektur. Das hohe Giebeldach und die einzigartigen Mosaikverzierungen machen aus dem Parlamentsgebäude ein wahres Schmuckstück. Auch im Inneren findet man zahlreiche verborgene Schätze wie indigene Kunstwerke.
» Nationalmuseum
Nicht weit vom Parlament entfernt, befindet sich das Nationalmuseum Papua Neuguineas. Dieses Museum sollten Sie bei Ihrer Reise nach Port Moresby auf keinen Fall versäumen, denn hier befinden sich einige der wertvollsten Artefakte und Schätze des Landes. Gerade wer sich für die vielfältige Kultur und die wechselvolle Geschichte Papua Neuguineas und der Südsee interessiert, sollte dem Nationalmuseum in Port Moresby einen Besuch abstatten.
» Botanischer Garten
Keine Frage – die eigentliche Schönheit Papua Neugineas liegt ganz sicher weit außerhalb der Hauptstadt, im wilden Hinterland, in den Bergen, Tälern und abgelegenen Regenwäldern. Dort leben unzählige seltene Tier- und Pflanzenarten. Einige der seltenen Pflanzen kann man jedoch auch aus nächster Nähe bestaunen, im Botanischen Garten von Port Moresby. Im Stadtzentrum, inmitten des Universitätscampus gelegen, ist der Botanische Garten eine grüne Oase der Ruhe im hektischen Gewühl der City.
» Kokoda Track
Papua Neuguinea ist ein Land voller Berge, Schluchten und tiefer Täler. Einige der abgelegenen Gegenden sind – wenn überhaupt – nur mit dem Flugzeug erreichbar. Die Einheimischen kennen jedoch verborgene Schleichwege, die zum Teil schon seit Jahrhunderten genutzt werden. Ein solcher Pfad ist der Kokoda Track, der Port Moresby mit dem Norden der Insel verbindet. Dieser Track ist in jüngerer Zeit gerade bei Abenteuertouristen beliebt geworden. Wir empfehlen, den Kokoda Track nur mit einem einheimischen Guide zu begehen.
» Hanuabada Stilt Village
Einen Einblick in Port Moresbys indigene Vergangenheit bietet das Hanuabada Stilt Village. Die Pfahlhaus-Siedlung ist die letzte indigene Siedlung des Motu Stammes in der Gegend von Port Moresby. Einst besiedelte der Stamm das gesamte heutige Stadtgebiet. Heute leben die verbleibenden Motu noch immer in ihren traditionellen Häusern. Das Pfahlhaus-Dorf besichtigt man idealerweise mit einem einheimischen Führer. Am besten fragen Sie bei ihrem Hotel nach Möglichkeiten, Hanuabada zu besuchen.
» Märkte
Im Bezirk Four Mile (so genannt, weil er vier Meilen vom Stadtzentrum entfernt liegt), befinden sich zahlreiche Kunst- und Handwerksmärkte, die einen Besuch wert sind. Dort kann man traditionelle Stoffe, Kleidung und Kunsthandwerk kaufen, insbesondere die bunten Webtaschen, die für Papua Neuguinea so charakteristisch sind.
Fotos: Nationalmuseum by Nick-D, CC BY-SA 4.0 via Wikipedia; Hafen by Wikiedit.ray, CC BY-SA 4.0 via Wikipedia; Hanuabada by Stephen Codrington, CC BY-SA 2.5 via Wikipedia; Fischmarkt by Taro Taylor, CC BY-SA 2.0 via Wikipedia; Parlament by Steve Shattuck, CC BY-SA 2.0 via Wikipedia; Kokoda Track by Luke Brindley, CC BY-SA 4.0 via Wikipedia; Strelizie CC BY-SA 0.0 via Pixabay;