Wer glaubt, Megalith-Bauwerke a la Stonehenge gäbe es nur in keltisch geprägten Ländern, der irrt. Haʻamongaʻa Maui in Tonga ist ein uraltes Bauwerk aus drei Sandstein-Megalithen, die in Form eines Tores errichtet wurden. Das oft als “Trilithon” bezeichnete Objekt  ist eine der am meisten fotografierten Attraktionen in Tonga und zeugt den geheimnisvollen Anfängen der polynesischen Kultur.

Kurzer geschichtlicher Überblick

Haʻamongaʻa Maui wurde vor mehr als 800 Jahren von einem polynesischen Stamm erbaut und gilt als das größte erhaltene Bauwerk dieser Art in der Südsee. Laut Archäologen muss es in der Zeit zwischen 1200 und 1300 n. Chr. errichtet worden sein und ist damit eines der ältesten erhaltenen Bauwerke in Polynesien. Der Zweck des Trilithons ist bis heute nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass es ein Tor war, das den Eintritt in das königliche Gebiet markierte.

Haʻamongaʻa Maui – Der Stein des Friedens

Als einziges Bauwerk dieser Art hat Haʻamongaʻa Maui eine ganz besondere Bedeutung für die Menschen von Tonga und wird als Symbol für die Macht und das Prestige des alten Königreichs angesehen. Es ist auch ein wichtiger Teil der polynesischen Kultur und wird oft als “Stein des Friedens” bezeichnet. Es symbolisiert die Einheit und Stärke der tongaischen Gemeinschaft und ist ein Ort, an dem bis heute wichtige Ereignisse wie Zeremonien und Feiern stattfinden.
Haʻamongaʻa Maui besteht aus drei massiven Steinen, die in Form eines Tors aufgestellt sind. Die beiden äußeren Steine sind 5,2 Meter hoch und wiegen jeweils mehr als 30 Tonnen. Der mittlere Stein ist etwas kleiner und wiegt etwa 20 Tonnen. Die Steine sind perfekt zugeschnitten und passen nahtlos zusammen, was auf eine beeindruckende architektonische Fähigkeit der Erbauer hinweist.

Es gibt viele Legenden und Geschichten, die mit dem imposanten Steinbauwerk verbunden sind. Eine davon besagt, dass der Gott Maui, eine wichtige Figur in der polynesischen Mythologie, das Tor mit Hilfe seiner Axt errichtet hat. Eine andere Legende besagt, dass der König Tu’itatui das Bauwerk erbaut hat, um seinen Machtbereich zu markieren und sich und sein Volk gegen Eindringlinge zu schützen. Archäologen halten es für wahrscheinlich, dass das Sandsteintor Teil eines Walls ist, das den Eingang zu einem Palast darstellt. Andere Theorien verweisen auf einen astronomischen Zweck des Trilithons.

In den letzten Jahren wurde Haʻamongaʻa Maui einer umfangreichen Renovierung unterzogen, um sicherzustellen, dass es für die kommenden Generationen erhalten bleibt. Die Renovierung umfasste die Stabilisierung der Steine, die Beseitigung von Schäden und die Erhaltung der ursprünglichen architektonischen Merkmale des Bauwerks.

Der „Stein des Friedens“ wird sicherlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der tonganischen Kultur und Geschichte spielen. Es wird weiterhin ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen sein und dazu beitragen, die Wirtschaft der Region zu fördern. Die Erhaltung und Renovierung des Bauwerks wird auch in Zukunft eine Priorität sein, um sicherzustellen, dass es für kommende Generationen erhalten bleibt.

Als Ort der Ruhe und der Kontemplation bietet dieses einzigartige Bauwerk eine wunderbare Gelegenheit, tiefer in die polynesische Kultur und Geschichte einzutauchen.

Anreise zu Haʻamongaʻa Maui

Das polynesische Kulturdenkmal befindet sich in der Nähe der Stadt Niutoua auf der Insel Tongatapu und ist nicht ganz einfach zu erreichen. Es empfiehlt sich,  im Voraus einen Mietwagen zu organisieren, sollten Sie auf eigene Faust losziehen wollen. Es gibt jedoch auch viele Touragenturen in Tonga, die Ausflüge zu Haʻamongaʻa Maui und anderen Sehenswürdigkeiten anbieten.

Bitte beachten:
Die Steine von Haʻamongaʻa Maui sind ein wichtiger Teil der tongaischen Geschichte und Kultur und sollten auch von Besuchern respektiert werden. So gibt es bestimmte Verhaltensregeln, die Sie beim Besuch des Denkmals beachten sollten: Wie  bei vielen religiösen Stätten weltweit sollte man auf angemessene Kleidung achten. Auch die  Umgebung sollte sauber und ordentlich gehalten werden und natürlich ist es ein No-Go, Abfälle oder Gegenstände auf dem Gelände. zurückzulassen.