Nach dem Abschluß des Studiums der Diplom-Geographie mit Schwerpunkt Tourismus hat Nicole 1999 bei PTH angefangen. Sie ist schwerpunktmäßig für unsere tauchenden Gäste in der Südsee und in Australien verantwortlich. Seit über 20 Jahren selber Taucher bereist sie gerne und so oft wie möglich „unsere“ Länder sowohl über als auch und unter Wasser.
» Du bist schon seit 15 Jahren für Pacific Travel House tätig. Was war in all dieser Zeit dein unvergesslichstes Arbeitserlebnis?
Als 2001 die australische Fluggesellschaft Ansett Australia Insolvenz angemeldet hat und im Prinzip der gesamte Flugbetrieb der Ansett Airlines von heute auf morgen eingestellt wurde, mussten wir in kürzester Zeit alle unserer Gäste irgendwie umbuchen und versuchen, sie von diversen Orten Australiens „zu retten“. Das ist uns mit einer unglaublich tollen Team-Arbeit auch gelungen.
» Für welche Zielgebiete brennst du?
Ich brenne v.a. für Fiji, Samoa, Tonga, Französisch Polynesien und Papua Neuguinea. Aber mein Herz hängt schon auch sehr an Australien!
» Was war deine schönste Reise und wieso?
Schwer zu sagen, aber besonders fasziniert und beeindruckt war ich von Papua Neuguinea. Einmal machte ich eine 1-wöchige Kreuzfahrt auf der True North von Alotau bis Kavieng. Dabei kam ich an Orte, die nur mit dem Boot erreichbar sind und dementsprechend noch sehr unberührt und ursprünglich sind. Ich habe unglaubliche Eindrücke der einzigartige Kultur und Natur (über und unter Wasser) sammeln können – und dabei gleichzeitig den Luxus an Board der True North geniessen dürfen. Diese Kombination aus Abenteuer und Luxus war für mich extrem außergewöhnlich und einzigartig.
» Hast du einen ultimativen Reisegeheimtipp für unsere Leser?
Ja, Tonga! Wer gerne aktiv ist und auch ein wenig „Robinson-Feeling“ sucht, sollte unbedingt nach Tonga fahren. Hier bieten wir z.B. eine einwöchige Kayak-Camping-Tour durch Vavau an. Oder man lässt sich in Haapai alleine auf einer kleinen unbewohnten Insel aussetzen und steigt mal im wahrsten Sinne des Wortes aus und erlebt das wahre Robinson Feeling.
» Was war dein eindrucksvollstes kulturelles Erlebnis auf Reisen und was das spektakulärste Naturhighlight?
Ich habe mal mehrere Monate im Nordwesten Balis gelebt und war sehr in das einheimische Dorfleben integriert. Bei dem sehr alten Ritus – dem Sanghyang (Trance)-Tanz, in dem ein Tänzer im Trance-Zustand Verbindung zu den Göttern oder auch Verstorbenen aufnimmt, dabei zu sein, hat mich sehr beeindruckt.
Mein Naturhighlight hat beide Mal mit Tauchen zu tun: Einmal die „Wall of Sharks“ in Fakarava Süd: wir waren nur 3 Taucher umgeben von etwa 300 Grauhaien. Die Tiere kamen so nah, man hätte Biologie-Studien machen können.
Und natürlich die Delfine in Rangiroa. Ich hatte immer den Traum, Delfine beim Tauchen aus nächster Nähe zu erleben (nicht „nur“ an der Oberfläche, vom Boot aus) – und dieser Traum wurde mir in Rangiroa erfüllt! Gleich 2 Delfine kamen in eta 20 m Tiefe direkt auf mich zu und blieben eine ganze Weile in nächster Nähe. Man hätte sie anfassen können, so nah waren sie da. Einfach toll!
» Du bist Taucherin. Welchen Tauchspot würdest du immer wieder besuchen?
Wenn es um Großfisch geht, würde ich immer wieder nach Palau/Yap oder nach Rangiroa und Fakarava in Französisch Polynesien gehen wollen. Für das „Bunte“ und Farbenfrohe gerne immer wieder Fiji. Und nicht zu vergessen Papua Neuguinea, wo man vom Makrobereich bis zu Großfisch extrem viel geboten bekommt!
» Welche Destination in der Südsee lohnt sich für Tauchanfänger?
Für Tauchanfänger würde ich immer die Regionen empfehlen, in denen nicht so starke Strömung herrscht. Das gibt es z.B. in den Mamanucas in Fiji, oder in Gesellschaftsinseln (Moorea, Bora Bora etc.) von Französisch Polynesien. Auch Yap mit seinen vielen Mantas lohnt sich unbedingt für Tauchanfänger.
» Wenn Du die Wahl hättest, neben wem würdest Du gerne während eines Langstreckenfluges sitzen?
Ganz ehrlich … am liebsten ist es mir, wenn der Platz neben mir frei bleibt und ich mich ausbreiten kann. Und wenn das nicht geht, würde ich am liebsten neben meinem Partner sitzen.
» Was können wir Deiner Meinung nach von Menschen anderer Nationen lernen?
Den freundlicheren Umgang miteinander, Toleranz, ein soziales Familienleben, Gelassenheit und eine gewisse Flexibiltät (es muss nicht alles am besten schon „gestern“ erledigt sein, morgen ist auch noch ein Tag… und erstaunlichweise klappt es dann auch noch 😉 )
» Wie oder wer wolltest Du als Kind gerne sein?
Irgendwie fand ich Peter Pan toll. Auch ich wollte am liebsten immer Kind bleiben und hatte überhaupt keine Lust, erwachsen zu werden.
» Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz?
Diesen Sommer in Rekordzeit den Starnberger See auf dem SUP überquert zu haben.
» Was ist Dein Lieblingslokal außerhalb Deutschlands und warum?
Wenn man Bayern ausnahmsweise nicht zu Deutschland zählt 😉 dann der Tutzinger Biergarten am Starnberger See. Niergends schmeckt das Bier nach erfolgreicher See-Überquerung besser.
» Was machst Du in deiner Freizeit in München besonders gerne?
Besonders gerne geh ich zum Grillen an die Isar – nicht mitten in München, sondern eher am Stadtrand, wo es auch noch schöne ruhige Plätzchen gibt. Oder mit dem Fahrrad unterwegs sein, Hauptsache ich bin in der Natur.
» Was möchtest Du in der Zukunft auf jeden Fall noch einmal unternehmen?
Eine Reise zum Polarlicht, am liebsten nach Alaska. Und ich möchte unbedingt mal mit den Buckelwalen schnorcheln – am liebsten in Tonga.
» Verrätst Du uns Deine Lebensweisheit oder deine Leitspruch?
Man sollte immer Träume haben – und unbedingt versuchen, sich die Träume auch nach und nach zu erfüllen. Beginnen sollte man damit nicht irgendwann, sondern jetzt!