Gewaltige Berge, Tropenparadies, erloschene Vulkane, spektakuläre Küstenabschnitte – kaum ein Land lädt zu so abwechslungsreichen und atemberaubenden Wanderungen ein wie Australien.
Je nachdem, ob Sie lieber klettern, entspannt spazieren oder gerne mal ins Waser hüpfen, für jeden Geschmack und jede Kondition hat der fünfte Kontinent etwas zu bieten. Die legendären Wanderrouten durch die vielen Nationalparks variieren von Kurzausflügen über Tageswanderungen bis hin zu wochen- und sogar monatelangen Reisen, die Ihnen unvergessliche Erlebnisse in der unberührten Natur ermöglichen.>
So ganz ohne Planung sollte keine der Wanderungen angegangen werden, weshalb es zahlreiche Walks gibt, die genau ausgearbeitet wurden. Sie sind bei entsprechendem Können sicher zu gehen, bieten Möglichkeiten der Verpflegung und Übernachtung und sie führen an den Highlights der jeweiligen Region vorbei.
Nachdem wir Ihnen im letzten Jahr schon die neun Great Walks Neuseelands vorgestellt haben, möchten wir 2015 mit einer neuen Blogreihe starten, die Ihnen die sieben schönsten Wanderwege Australiens näherbringt. Sowohl für ungeübte als auch für sportliche Wanderer wird der geeignete Walk dabei sein.
Den Anfang macht der berühmte Overland Track in Tasmanien, eine 65 km lange Strecke im Nationalpark-Gebiet von Cradle Mountain zum Lake St Clair, vorbei an Seen, Wäldern, Schluchten, Wasserfällen und steilen Gipfeln. Nicht umsonst gehört die Region wegen ihrer Schönheit zum Weltkulturerbe. Der Weg kann entweder in sechs Tagen am Stück gegangen, oder mit Kurzausflügen und Tageswanderungen erkundet werden.
Der Overland Track beginnt mit einer 10 km langen Wanderung zum Gipfel des eindrucksvollen Cradle Mountain. Je nach Können gibt es verschiedene Aufstiegswege, einige führen an Seen wie dem Carter Lake, dem Dove Lake oder dem Lake Lilla vorbei. Auch die Crater Falls liegen in diesem Wegabschnitt. Über das Cradle Mountain Plateau geht es weiter bis zum 1500 m hohen Gipfel mit seinem Gletscher. Durch die Highlands steigen Sie wieder ab durch Grasebenen und Kräuterwiesen, die von Wallabys und Possums bewohnt werden. Der erste Tag endet im Waterfall Valley, wo Sie in einer einfachen Hütte oder im Zelt übernachten können.
Tag zwei führt zunächst durch Sumpflandschaften, gesäumt von Eukalyptusbäumen und den seltenen Pencil Kiefern zum Lake Will. Nach einer kurzen Mittagspause wandern Sie bequem bis zum Lake Holmes und von dort durch Graslandschaften und Zitronenthymian zum Lake Windermere für ein erfrischendes Bad. Hier endet die 8 km lange Etappe in der Windermere Hut.
Ein Wechsel von Berglandschaften und Sumpfgebieten prägt die nächste 17 km lange Etappe. Eukalyptusbäume, moosbewachsene Pinienwälder, Zitronenthymian, Leatherwood und Myrte sind nur einige der zahlreichen Pflanzenarten, die Sie hier passieren. Ein Pferdepfad aus dem Jahr 1898 bringt Sie schließlich zum Mount Oakleigh und der nahe gelegenen Pelion Hut zum Übernachten.
Der Weg von der Pelian Hut bis zum nächsten Stopp, der Kia Ora Hut, wird Ihnen vor allem wegen der atemberaubenden Weite der Wildnis in Erinnerung bleiben. Smaragdgrüne Wälder öffnen sich zu einer Lichtung, von wo die Berge Cathedral Mountain, Pelion East und Mount Ossa zu sehen sind. Auf Letzteren können erfahrene Kletterer einen etwa dreistündigen Abstecher machen, um von Tasmaniens höchstem Gipfel aus einen großartigen Blick über den südlichen Teil dieses Weltkulturerbes zu genießen.
Der fünfte Tag belohnt den Wanderer nach einem 10 km langen Marsch mit den größten und spektakulärsten Wasserfällen Tasmaniens: Fergusson, D’Alton und Hartnett. Weiter geht es durch dichte Myrtenwälder zum Gletscher von Windy Ridge, wo die gleichnamige Hütte und ein Zeltplatz für die Nacht zur Verfügung stehen.
Der letzte Tag des Overland Track zieht auf 18 km noch mal alle Register. Eukalyptuswälder wechseln sich mit Graslandschaften, subtropischem Regenwald und Seen ab. Über all dem thront der Mount Acropolis, von dessen Gipfel Sie einen grandiosen Ausblick haben. Die Wanderung endet ganz beschaulich und entspannt mit einer Bootsfahrt auf dem Lake St Clair, ein guter Moment, um die Eindrücke der letzten Tage noch mal Revue passieren zu lassen.
Bilder: J Brew,Jörn Brauns, Ashton 29/ via Wikipedia.