Kundenreisebericht: Samoa Juli 2017

 

Vor kurzem sind wir von einer zweiwöchigen Reise nach Samoa zurückgekehrt. Seitdem werde ich oft gefragt, wie es denn dort so war, und ich überlege dann, wie das Erlebte in Worte zu fassen ist. Mittlerweile habe ich verstanden, dass diese Reise sich nicht nur in puncto Destination von unseren Bisherigen unterscheidet, sondern dass uns Samoa in dieser Zeit wirklich tief berührt hat, was zurück in Berlin gar nicht so einfach zu erklären ist. Dieser Beitrag soll deshalb weniger eine Aufzählung der Topausflugsziele oder eine detaillierte Hotelbeschreibung sein, sondern eher unsere Eindrücke wiedergeben, warum wir derart verzaubert zurückgekommen sind.

Der Entscheidung für Samoa sind sehr intensive Recherchen nach der „richtigen“ Urlaubsinsel vorweg gegangen, sodass wir mit großen Erwartungen anreisten. Die Südseeinsel sollte sowohl ein grünes, kulturell interessantes Hinterland besitzen als auch über schöne Strände verfügen. Natürlich mochten wir das Paradies mit möglichst wenigen anderen Touristen teilen. Sicher sollte es zudem sein, wir mochten weder gebissen noch anderweitig böse überrascht werden. Problemlos wollten wir Ausflüge mit Bus und mit Fähre unternehmen können, dabei möglichst viel erleben und trotzdem im Resort entspannen können. Dies vorweg: Alle unsere Wünsche und Vorstellungen bezüglich Südsee-Urlaub gingen nicht nur in Erfüllung, sondern wurden einfach übertroffen.

Wir hatten das große Glück, ein sehr sympathisches Inselvolk kennenzulernen, welches es offensichtlich ganz gut hinbekommt, seine Tradition, seine Kultur und seine Umwelt zu bewahren und dabei möglichst viel an Moderne umzusetzen. Sicherlich sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in Unabhängig Samoa mit seinen beiden großen Inseln Upolu und Savai‘i nicht rosig. Aufgrund der noch sehr intakten Häuptlingsstrukturen scheint man in den Dörfern aber aufeinander zu achten. Die unzähligen Kirchen verschiedener christlicher Prägung mögen ihr Übriges für ein soziales Netz tun. Mit Stolz verweisen viele Samoaner auf den Umstand, dass ihre Regierung nicht besonders korrupt ist. Aber es ist allgemein schwer, zu Wohlstand zu kommen, sodass es weiterhin viele junge Samoaner nach Australien oder Neuseeland zieht, wo sie sich ein leichteres Leben erhoffen und ihre Familien von dort unterstützen können.

Es gibt nur eine echte Stadt, Apia, in der Handel, Wirtschaft, Bildung usw. passieren. Dort gibt es z.B. auch die einzigen Nachtclubs. Ansonsten leben die Menschen in Dörfern mit kleinen Läden für den täglichen Bedarf und tanzen die traditionellen samoanischen Tänze, die Frauen mit weichen, fließenden Bewegungen, die Männer eher ausdrucksstark und oft an Schuhplattler erinnernd. Alle lieben den Feuertanz und sind stolz auf ihren örtlichen Star und den Nachwuchs. Das zeigt sich auch in den handgenähten, schönen und kreativen Gewändern mit viel Naturmaterialien, in denen die Tanzgruppen auftreten. Das Wort Folklore finde ich bei dieser noch intakten samoanischen Kultur nicht so recht passend, weil es in die Vergangenheit gerichtet ist. Auf Samoa ist die jahrhundertealte Kultur in Kunst, Festen und beim Verrichten der alltäglichen Arbeit noch fest verankert, wie wir finden.

Wirklich berührt hat mich das Lächeln der Menschen. Damit meine ich nicht nur das freundliche Personal des übrigens fantastischen Resorts „Coconuts Beach Club“ in Maninoa an der Südküste von Upolu, das sich architektonisch und gestalterisch wunderbar in die Kokoshain gesäumte Landschaft einfügt und dem Gast einfach eine tolle Zeit bietet, ohne den Schnickschnack anderer Hotelanlagen, sondern in der genau richtigen Dosis aus Schlichtheit und Komfort, den suchen mag, der vielleicht dem Backpacker-Alter entwachsen ist.

Sondern die Freundlichkeit und Gelassenheit, die uns überall begegnete, ist es, was mich so beeindruckte. Es ist nicht schwer auf Samoa, ins Gespräch zu kommen, eigentlich wird man immer angesprochen mit: „First time in Samoa?“, was uns zunächst verwirrte, aber lediglich dem Einstieg in ein nettes, unaufdringliches Gespräch dienen soll.

Auf Samoa hat sich die Präsenz der deutschen Kolonialisten anfangs des 20. Jahrhunderts ausnahmsweise gut ausgewirkt – viele Familien haben einen Vorfahren aus dieser Zeit. So mag man die Deutschen bis heute und schätzt auch den Aufwand deren Reise um die halbe Welt. Wie gut, dass wir uns entschieden hatten, die 14 Tage ausschließlich auf Samoa zu verbringen. Wie hätten wir sonst die Gelegenheit gehabt, so viele liebe Menschen kennenzulernen (meist endeten unsere Taxifahrten im gemeinsamen Gesang mit dem Fahrer). Wir hätten wahrscheinlich auch nicht unsere persönlichen samoanischen Namen verliehen bekommen, was uns eine Ehre ist. Der Schlüssel zu diesen wertvollen Erlebnissen mag darin gelegen haben, dass wir interessiert und offen sind und ganz einfach gerne Musik machen, womit wir auf Samoa genau richtig lagen. Ein solch tolles Erlebnis war die Einladung eines Malers und Musikers im Dorf zu sich nach Hause, wo wir uns gegenseitig unsere Lieblingslieder auf der Ukulele vorspielten.

So wechselten sich ruhige und spannende Momente in guter Balance ab. Es gibt so viel Schönes und Ursprüngliches anzuschauen. Die Tage vergingen im Flug in einem Wechsel aus eigenständigen Ausflügen oder mit dem wunderbaren Tour-Guide Tala, Baden und Schnorcheln an schönen Stränden oder Wandern im Tropischen Regenwald auf der Suche nach einem Bad im Wasserfall. Postkarten schreiben konnten wir diesmal nicht – es gab keine Postkarten aus dem Paradies.

Eines der Lieder, die wir zusammen sangen, lautet so:

Our Samoa, the Greatest place of all – She is green and blue lush with beauty
And hearts are pure as gold. Touch someone with tears of joy
Touch someone with smiles of love
Oh! What happy feelings from such happy people

We are Samoa – People from the sun
We are Samoa – And our heritage lives on
Teach world humanity and hospitality
We are Samoa and we trust in Thee

Samoa, e pele oe I si ou fatu – O le a ea se mea e ao ona fai
E tautua ai mo oe. O sasae ma sisifo e tasi
O le viiga lea I le lagi. Aiga ma nuu taitasi
Tuu mai lou aao ta pepese faatasi

Uso Samoa – Fanau mai le la
Uso Samoa – Manumanu I le upega
A oo I nuu ese le loto alofa
Samoa mo oe, Samoa mo Le Atua

Herzlichen Dank an die Menschen in Samoa und das so umsichtige und professionelle Team von Pacific Travel House!

Susanne & Bernd Sch., Berlin 2017

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