Buchtipp: Paul Theroux – Hotel Honolulu

Honolulu – das ist spätestens seit den goldenen Fünfziger Jahren das Sehnsuchtsziel der Südsee schlechthin. Nostalgisch überhöht, klischeebeladen und voller kurioser Begebenheiten – so stellt Paul Theroux den Ort in seinem Roman Hotel Honululu dar.

Schauplatz und heimlicher Star des Romans natürlich: Das Hotel Honululu. Schon etwas in die Jahre gekommen, doch noch immer heiß begehrt wegen seiner Nähe zum Strand, ist das Hotel Zufluchtsort und Begegnungsstätte von allerlei skurrilen Gästen.

Hauptfigur ist ein verkrachter Schriftsteller, dessen Schreibblockade sich zu einer ausgewachsenen Sinnkrise verfestigt hat. Als ihm der Posten des Hotelmanagers angeboten wird, greift er zu, begierig darauf, sich von seiner tristen Schriftstellerexistenz zu lösen und ganz neu anzufangen.

Das Hotel Honululu indes, ist ein Mikrokosmos, in dem menschliche Sehnsüchte, Träume und Dramen sich die Klinke in die Hand geben. Achtzig Zimmer, in denen achtzig Gäste ihre Existenz ausbreiten. Voreinander und vor dem Schriftsteller, der keiner sein will. Doch den Geschichten, die sich hinter den Fenstern des Hotels abspielen, kann sich wohl niemand entziehen. Hochzeitsreisende, Touristen, verlorene Seelen und Hochstapler – tatsächlich ist das Hotel (und auch die Geschichte) gespickt voll mit ganz wunderbaren Szenen und kuriosen Begegnungen.

Und so nimmt dieses Narrenschiff von Roman immer mehr Fahrt auf und führt den Leser in eine Welt, die zu gleichen Teilen lustig und traurig ist.

Paul Theroux streicht liebevoll und unbarmherzig die Eigenheiten und Merkwürdigkeiten seiner Charaktere heraus und zeichnet so ein Makramee aus miteinander verwobenen Erzählungen, in dem sich so mancher Leser wohl wiederfinden mag.

Sein „Hotel Honululu“ stammt aus dem Jahr 2001 und wurde in einer Neuübersetzung von Theda Krohm-Linke nun neu aufgelegt.

Gerade wegen seiner Vielschichtigkeit und dem mitunter überscharfem Blick auf den Mikrokosmos Urlaubshotel eignet sich dieser Roman hervorragend als hawaiianische Urlaubslektüre. Reinlesen!

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