Die Salomonen gehören sicher zu den ursprünglichsten Orten des Südpazifik. Bedeckt von dichten Regenwäldern und reich an natürlichen Wasserquellen ist das Inselkönigreich ein wahres Juwel und eine richtige kleine Schatzkammer voll von spektakulären Naturdenkmälern.
Ganz besonderer Schönheit erfreut sich jedoch das Atoll Rennell (Mu Nggava), das etwa 180 Kilometer südwestlich von San Cristobal liegt. Die Insel ist schmal und langgestreckt, und mit 86 Kilometern Länge etwa in etwa vier Tagen gut zu umrunden.
Renell und ihre Schwesterninsel Bellona bilden zusammen mit den vielen kleinen Riffs und Atollen eine eigene salomonische Provinz, in der nur etwa 3500 Einwohner leben. Entsprechend unberührt ist auch die Naturlandschaft der Renell Inseln – und zudem reich an seltenen Tier- und Pflanzenarten. Die Besonderheit der Insel ist nämlich nicht nur ihre Lage, sondern auch ihre Geologie.
Rennell ist in Wahrheit ein Korallenatoll, und zwar das höchste Korallenatoll der Welt. Bis auf 1000 Meter über dem Meeresspiegel wurde das Atoll durch unterseeische geologische Prozesse angehoben. In seiner Mitte: Ein wunderschöner, von Korallenkalk umgebener See: Der Lake Te’nggano (auch bekannt als Tegano oder Tengano). Einst eine Lagune, ist Te’nggano heute rundherum von Korallen umgeben und vom Meer abgeschlossen. Als Brackwassersee ist er Heimat zahlreicher endemischer Tier- und Pflanzenarten, die hier einzigartige Bedingungen vorfinden.
Rennell ist zu beinahe 80 Prozent von dichtem Regenwald umgeben und beherbergt mehr Tierarten als der Rest der Salomonen zusammen. Zahlreiche Vogelarten, Fledermäuse, Reptilien und Insekten gibt es nur auf Rennell – sie zählen zu den endemischen Tierarten. Auch die Vegetation ist sehens- und schützenswert.
Verschiedene Touranbieter organisieren Tages- oder Wochentouren rund um die Insel bei denen man die einzigartige Schönheit dieses besonderen Archipels in aller Ruhe entdecken kann. Man kann Bootstouren über den Lake Te’nggano unternehmen, bei denen man besonders in der Abenddämmerung spektakuläre Ausblicke hat. Auch wunderschöne Strände, die sich bestens zum Tauchen und Schnorcheln eignen, hat das Atoll mit seiner langen Küstenlinie zu bieten.
Rennell und der Lake Te’nggano wurden im Zweiten Weltkrieg sowohl von der Japanischen und der US Marine als Stützpunkt genutzt. Noch heute findet man am Ufer des Sees die Reste dieser Stützpunkte und einige Artefakte dieses Krieges, die langsam von der sich ausbreitenden Vegetation verschlungen werden.
Wer Rennell besuchen möchte, erreicht die Insel am besten per Wasserflugzeug. Übernachtungsmöglichkeiten bieten die traditionellen Hütten, die die Bewohner Rennells gern gegen eine geringe Miete zur Verfügung stellen. Wer also auf der Suche nach einer einzigartigen Naturlandschaft ist, der sollte sich einen Besuch auf dieser Insel, deren südliches Drittel (East Rennell) sogar als UNESCO Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde, nicht entgehen lassen. Sprechen Sie uns gern an bezüglich eines Ausflugs auf die Insel während Ihrer Salomonen Reise!
Fotos: Karte Rennell by Lencer CC BY-SA 3.0; Rest gemeinfrei; alle via Wikipedia