Der Doubtful Sound – Alles zu Neuseelands tiefstem Fjord

Eine beeindruckende Landschaft, einst geformt von uralten Gletschern – der Doubtful Sound auf der Südinsel Neuseelands ist, neben dem berühmten Milford Sound, einer der schönsten Fjorde Neuseelands und eines der spektakulärsten Naturdenkmäler des Landes. Mitten in der Wildnis gelegen ist der Doubtful Sound einer der undurchdringlichsten und unberührtesten Landstriche der Südinsel – der einsame Fjord ist daher so ursprünglich und wild, wie kaum eine andere Landschaft. Auf Maori heißt der Fjord übrigens „Patea“, was soviel bedeutet, wie „Ort der Stille“.

Boot-Bus-Boot. Die Anreise zum Doubtful Sound

40 Kilometer lang ist der Doubtful Sound – mit bis zu 400 Metern Wassertiefe ist er Neuseelands tiefster Fjord. Seine steilen Ufer sind von dichten Regenwäldern und Wasserfällen gesäumt, in seinen Tiefen leben Delfine und Pinguine, in den Wäldern rund um den Sound sind unzählige seltene Tierarten zuhause. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit ist es unmöglich, zum Doubtful Sound selbst anzureisen – Straßen sucht man hier vergeblich. Zunächst muss der Lake Manapouri und anschließend noch ein Teil des Fjordland Nationalparks durchquert werden, weswegen Touren zum Doubtful Sound meist von Manapouri aus starten.

Von Queenstown aus erreicht man Manapouri in etwa zwei Stunden über die Highways 6 und 95. Dort angekommen ist die klassische Anreise meist per Boot, Bus und wieder Boot:
Einer rund einstündigen Bootsfahrt über den Lake Manapouri folgt eine abenteuerliche Busfahrt über den knapp 700 Meter hohen Wilmots Pass einmal quer durch den wunderschönen Fjordland Nationalpark. Am Doubtful Sound angekommen beginnt dann das eigentliche Highlight der Tour – eine weitere Bootstour über den riesigen Sound, bei der sie die ganze atemberaubende Schönheit dieser wilden Landschaft förmlich einsaugen können. Delfine und Robben begleiten die wenigen Boote auf dem Sound gerne und so wird diese Bootsfahrt sicher ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis werden.

Alternative: die Wanderung über den Wilmots Pass

Ganz besonders hartgesottene Wanderer können die Busfahrt durch den Wilmots Pass auch durch eine Wanderung ersetzen – hier sei eine faire Warnung aber erlaubt: Diese Tour ist wirklich nur etwas für ausgesprochen fitte und trainierte Hiker, denn sie hat es wirklich in sich.

Der Doubtful Sound – Die Highlights

Schon die Busfahrt vom Kraftwerk am Lake Manapouri über den Wilmots Pass ist ein eindrucksvolles Erlebnis, doch der Doubtful Sound wird jeden Besucher wirklich tief und nachhaltig beeindrucken.
Alleine die schiere Größe dieses gewaltigen Fjordes und die völlige Abwesenheit von jeglicher Zivilisation ist atemberaubend – vor allem in einer Welt, in der fast jedes Fleckchen auf irgendeine Art bebaut oder zivilisiert ist. Der Doubtful Sound jedoch, ist so abgelegen und ursprünglich, dass hier vor allem ein Eindruck vorherrscht – der von tiefer Ruhe und Stille. Kein Wunder also, dass die Maori den Sound als „Ort der Stille“ bezeichnen.

Der Doubtful Sound ist so tief, dass die Wasseroberfläche fast schwarz erscheint – die Besonderheit hier ist, dass die tieferen Wasserschichten aus Salzwasser bestehen, während an der Oberfläche eine Schicht von Süßwasser liegt. Dieses besondere Gewässer ist die Heimat von zahlreichen Flaschennasendelfinen, Robben und Pinguinen.

Mehrere riesige Wasserfälle säumen die Ufer des Fjordes – ihr glasklares Wasser strömt aus den Höhenlagen durch die dichten Regenwälder. Die Hänge und Klippen, die den Fjord säumen sind jedoch so hoch, dass sie beinahe jedes Geräusch und auch nahezu jeden Windhauch von außen schlucken. Daher ist es auf dem Wasser fast immer windstill und man hört nichts außer dem Rauschen der Wasserfälle und dem Kreischen der Seevögel.

Vielleicht ist daher das eindrücklichste Erlebnis und die größte Attraktion am Doubtful Sound auch genau das: Die unendlich tiefe Stille, die man – auf einem Boot inmitten des schwarzen Wassers treibend – nicht einfach nur hört, sondern sie mit jeder Faser seines Körpers fühlt.

Touren und Anbieter

Touren über und rund um den Doubtful Sound gibt es viele – von ganz verschiedenen Anbietern. Einige bieten sogar ganz besondere Abenteuer an, wie etwa einen Helikopterflug über den Fjord oder mehrtägige Overnight-Cruises bei denen man die Stille des Fjordes auch in der Nacht erleben kann. Hier einige Empfehlungen des PTH-Teams:

» Wilderness Daytime Cruises (ganzjährig)

Das Abenteuer Doubtful Sound beginnt mit einer Bootsfahrt über den Lake Manapouri und einer Busfahrt quer durch den Fjordland Park bis nach Deep Cove, der Bootsanlegestelle am Doubtful Sound. Von dort aus geht es mit dem Katamaran drei Stunden lang über den Sound – ein ganz besonderes Abenteuer, bei der man die einzigartige Naturlandschaft des Fjordes hautnah erleben kann.

» Overnight Cruises (Oktober – Mai)

An Bord des Fjordland Navigators, einer kleinen Yacht, geht es einen Tag und eine Nacht lang über den Fjord. Wer möchte, kann den Sound und seine Ufer auch mit dem Kajak erkunden. Abends erwartet die Gäste ein Dreigänge-Menü an Bord.

Mehr Infos unter: fiordlandexpeditions.co.nz

 

» Helikopter Scenic Flight (ganzjährig)

Wer möchte, kann sich die Fjordlandschaft des Doubtful Sounds auch von oben ansehen – mit einem Scenic Flight per Heli einmal über den Fjordland Park und zurück. Sicherlich ist der Flug über den Lake Manapouri und den gewaltigen Doubtful Sound eindrucksvoll und abenteuerlich – die wahre Schönheit, nämlich die Stille und Erhabenheit der Naturlandschaft – erlebt man dabei jedoch nicht.

Mehr Infos unter: fiordlanddiscovery.co.nz

 

Der Doubtful Sound – ein kurzer Steckbrief

Maori-Name: Patea (Ort der Stille)

Länge: Der Doubtful Sound ist an der längsten Stelle insgesamt 40 Kilometer lang, verschiedene Seitenarme nicht mit eingerechnet.

Tiefe: Mit 421 Metern ist dieser Fjord einer der tiefsten in Neuseeland

Entdeckt: Im Jahr 1770 erkundete der britische Entdecker und Seefahrer Captain James Cook die Gegend rund um den Doubtful Sound, befuhr ihn aber wegen den schlechten Wetters zunächst nicht. Erst eine spanische Expedition, angeleitet von Alessandro Malaspina besuchte und vermaß den Doubtful Sound im Februar 1793.

Attraktionen: Zu den beeindruckendsten Attraktionen rund um den Doubtful Sound zählen die teils hunderte Meter hohen Wasserfälle wie der Helena Waterfalls in Deep Cove oder die 600 Meter hohen Browne Waterfalls. Gerade in der Regenzeit strömen jedoch auch unzählige kleinere Wasserfälle von den Klippen in den Sound. Auch zahlreiche größere und kleinere Inseln sind überall im Sound verteilt, die bekanntesten davon sind Elizabeth Island, Fergusson Island, Bauza Island und die Shelter Islands.

Flora und Fauna: Verschiedene Meereslebewesen wie Fische, Seesterne, Seeanemonen und Korallen leben im Sound. Die seltenen Schwarzkorallen, die normalerweise in einer Tiefe von 30-40 Metern zu finden sind, gibt es hier jedoch bereits in einer Tiefe von nur 10 Metern. Auch Meeressäuger und größere Meereslebewesen wie Flaschennasendelfine, Seehunde, Pinguine und verschiedene Walarten wie Orcas, Minkwale und Buckelwale sind im Doubtful Sound zuhause.

Der Besuch des Doubtful Sounds ist sicherlich eines der beeindruckendsten Erlebnisse auf einer Neuseeland Reise! Gemeinsam mit Ihnen planen unsere Neuseeland Experten gerne eine Abstecher zu diesem wunderschönen Fjord. Sprechen Sie uns an!

Alle Fotos via Shutterstock

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