Der Ikara Flinders Ranges National Park bildet mit dem Wilpena Pound und Rawsley Park ein ausgedehntes Naturschutzgebiet in South Australia. Die Flinders Ranges sind der größte Gebirgszug Australiens und erstreckt sich über 430 Kilometer von Süden nach Norden – von Port Pirie bis hin zum Mount Hopeless. In unmittelbarer Nähe liegen die Wilpena Pounds und der Ort Rawslay Park, der vielen als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen dient.
Das gesamte Gebiet umfasst rund 950 Quadratkilometer und wurde 1945 zum Nationalpark erklärt. Bis heute ist dieses Gebiet in weiten Teilen nahezu unberührt und gilt als einer der schönsten Nationalparks Australiens. Trotzdem ist er, vielleicht aufgrund seiner abgeschiedenen Lage, nicht überlaufen. Zahlreiche Wanderwege, Routen und Aussichtspunkte laden zum Entdecken ein, dabei wird man jedoch nie überfüllte Wanderwege finden. Stattdessen locken hier viel unberührte Natur, einsame Eukalyptuswälder und wunderschöne Gesteinsformationen.
Der Eingang zum Nationalpark Flinders Range liegt ein paar Kilometer nördlich von Rawsley Park. Das Naturschutzgebiet ist die Heimat zahlreicher Aboriginestämme, unter anderem der Adnyamathanha und der Stämme Kuyani, Wailpi, Yadliaura, Pilatapa und Pangkala, die die Gegend seit Jahrtausenden durchwanderten. Die Felsmalereien im Sacred Canyon, einem Naturheiligtum, zeugen von der reichen und komplexen Kultur der Aborigines. Beim Betreten des Sacred Canyon sollte man daher größten Respekt vor der Religion und Kultur der Ureinwohner zeigen.
Der Nationalpark wird von gewaltigen Bergketten aus rotem Gestein, steilen Schluchten und reißenden Bächen geprägt, die in tiefe Wasserlöcher, sogenannte Gorges, münden. Beliebte Ausflugsziele sind die Wasserlöcher Edeowie Gorge, Bunyeroo Gorge und Brachina Gorge.
So ist der etwa 20km langen Brachia Gorge Geological Trail einer der abwechslungsreichsten Wanderwege des Nationalparks. Für die Strecke sollte man etwa einen Tag einplanen.Aber auch für längere und mehrtägige Wanderungen eignet sich der Flinders Range Nationalpark hervorragend.
Die Highlights im Ikara Flinders Range Nationalpark
Zahlreiche wunderschöne Ausflugsziele locken Wanderer mit atemberaubenden Aussichten. Beliebte Aussichtspunkte sind beispielsweise der Old Homestead, der Razorback Lookout, der Wangara Lookout oder der Arkaroo Rock. Wer richtig hoch hinaus möchte, erklimmt den 1200 Meter hohen St. Mary’s Peak und genießt einen atemberaubenden Blick über den gesamten Nationalpark.
Zu den historischen Sehenswürdigkeiten zählt beispielsweise die alte Bahnstation Old Wilpena Station, die liebevoll restauriert wurde.
» Wilpena Pound
Der Wilpena Pound ganz im Süden ist jedoch das unangefochtene Highlight des Flinders Range Nationalparks. Dabei handelt es sich um eine ovale Gesteinsformation, die ein natürliches Amphitheater bildet. Die Wilpena Pound ist auch unter dem Namen Ikara bekannt – was in der Sprache der Adnyamathanha soviel wie Treffpunkt bedeutet. Es braucht nicht viel Phantasie um zu verstehen, dass die weithin sichtbare Gesteinsformation den hier ansässigen Aborigine-Stämmen über die Jahrtausende hinweg als Ziel- und Treffpunkt unzähliger Wanderungen diente. Der höchste Punkt der Wilpena Pounds ist der Mount St. Mary’s mit knapp 1200 Metern. Wanderungen führen auch auf den Pompey’s Pillar (1165m), und Rawnsley’s Bluff (950m). Das Gebiet rund um die Wilpena Pounds ist von dichten Eukalyptuswäldern bewachsen und ein wahres Eldorado für zahlreiche seltene Tierarten.
Die besten Wanderungen und Routen im Flinders Range Nationalpark
Wer den Nationalpark mit dem Auto durchquert, wird dafür den Moralana Scenic Drive mit Aussicht über die Wilpena Pound Range nehmen. Diese malerische Straße führt einmal quer durch den Nationalpark und bietet grandiose Aussichtsspots. Am besten lässt sich jedoch die lebendige und einzigartige Naturlandschaft dieses wunderschönen Gebietes zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Zahlreiche Wanderwege führen zu den schönsten Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten des Nationalparks und sind großteils auch für ungeübte Wanderer geeignet.
► Route 1: Wilpena Pound zum Saint Mary Peak Loop
Dieser Rundweg ist mit 19,8 Kilometer ein spannender Wanderweg mit moderatem Schwierigkeitsgrad. Aufgrund der Steigung (bis 1200 Meter Höhe) sollte man entsprechend viel Zeit einplanen. Der Weg führt durch schöne Wälder und beinhaltet viele tolle Aussichtspunkte. Das Highlight ist natürlich der Gipfel von Saint Mary, von wo aus man einen atemberaubenden Blick hat.
► Route 2: Arkaroo Rock Walk
Der Arkaroo Rock Walk ist ein 3,1 Kilometer langer Rundweg, der direkt entlang der faszinierenden Gesteinsmalereien der Aborigines führt. Die Strecke ist einfach zu begehen und auch für ungeübte Wanderer und/oder Kinder sehr gut geeignet.
► Route 3: Heysen Trail
Geübte Wanderer können sich einzelne Abschnitte des Heysen Trails vornehmen. Der Heysen Trail ist mit 1200 Kilometern der längste Fernwanderweg Australiens. Abschnitte davon führen durch den Flinders Range Nationalpark. Bemerkenswert ist beispielsweise Abschnitt 58 des Heyson Trails, der von Wilpena bis Bunyeryoo führt und damit entlang der spektakulärsten Aussichtspunkte des Parks. Aufgrund seiner Steigungen ist dieser Abschnitt vor allem etwas für sportliche Wanderer.
Unterkunft, Kosten und Anfahrt
Im Flinders Range National Park wurden mehrere Campingplätze eingerichtet, in denen man gut übernachten kann. Auch in Rawnsley kann man gute Unterkünfte in unterschiedlichen Preisklassen finden, zum Beispiel das Prairie Hotel oder auch die bezaubernde Arkaba Station, ein ehemaliger Verladebahnhof für Schafe, der zu einem Hotel umgebaut wurde.
Zu erreichen ist der Nationalpark Flinders Range über den National Highway 1 und die Route B83 nach Wilpena. Die Wege innerhalb des Parks sind nicht asphaltiert, können aber bei trockenem Wetter mit normalen PKWs gut befahren werden. Der Eintritt in den Park beträgt, je nach Tarif, etwa 11 Australische Dollar.
Flinders Ranges by Willem Gheysen CC BY-SA 4.0, Razorback Lookout by L. J. LaBarthe CC BY-SA 4.0, Wilpena Skulptur, Sonnenuntergang & Wilpena Pound by Peripitus CC BY-SA 2.5, alle via Wikimedia Commons, Rest gemeinfrei via Pixabay.