Der Vulkan Tavurvur, früher Kaie genannt, liegt nahe der Stadt Rabaul im Nordosten der Insel Neubritannien, die zu Papua Neuguinea gehört. Diese wilde und ursprüngliche Landschaft ist geprägt von zahlreichen aktiven Vulkanen zu Land und zu Wasser. Der Tavurvur ist ein bis heute aktiver Vulkan, der in unregelmäßigen Abständen Dampf, Gestein und Lava spuckt. Seine Hänge sind mit Bimsstein und fruchtbarer Vulkanasche bedeckt und von dichten Regenwäldern umgeben.
Seit 1767 dokumentiert man die Ausbrüche des Tavurvurs: Belegt sind starke vulkanische Aktivitäten für die Jahre 1967, 1791, 1840 und 1878. Die letzten beiden großen Ausbrüche fanden 1994 und 2006 statt. Beim Ausbruch von 1994 wurde die Stadt Rabaul fast komplett zerstört und in den folgenden Jahren wiederaufgebaut. Beim Ausbruch am 7. Oktober 2006 stieß der Vulkan eine riesige Aschenwolke bis zu 18 Kilometer in den Himmel und ist seither ununterbrochen mehr oder weniger aktiv. Einen kleineren Ausbruch gab es zuletzt 2014.
Nur für echte Abenteurer – eine Wanderung auf den aktiven Vulkan Tavuravur
Dennoch kann der Tavuravur bestiegen werden, denn die seismische Aktivität wird täglich streng überwacht, sodass ein Aufstieg gefahrlos möglich ist, sofern man auf den Wegen bleibt. Damit niemand auf eigene Faust den aktiven Vulkan erklettert, werden nur geführte Touren von ausgebildeten Guides angeboten. Diese sind aber auf jeden Fall ein echtes Erlebnis und ihr Geld absolut wert.
Der Aufstieg zum Gipfel dauert etwa drei Stunden, doch die Aussicht von hier oben, macht jede Anstrengung wett. In der Nähe des Kraters riecht es nach Schwefel und aus mehreren Erdspalten stößt der Vulkan heiße Dämpfe aus. Auch viele heiße Quellen deuten auf die seismischen Aktivitäten im Erdinneren hin: Einige der Quellen sind so heiß, dass man darin rohe Eier in wenigen Sekunden hart kochen kann!
Die geführten Touren beinhalten jedoch nicht nur den Aufstieg zum Krater, sondern auch Ausflüge in die nähere Umgebung, beispielsweise zum Rabaul Vulkan Observatorium oder zum Dorf Matupit, das am Fuße des Vulkans liegt und in dem die Menschen, allen Gefahren zum Trotz, seit Jahrhunderten leben. Dort kommt man leicht in Kontakt mit den Einheimischen, kann Kunsthandwerk und Souvenirs kaufen und die besonderen Spezialitäten probieren, die die Küche Papua Neuguineas hergeben. Auch eine kurze Tour durch den zerstörten und wiederaufgebauten Ort Rabaul sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn hier lernt man viel Wissenswertes über die Umgebung und die Menschen, die hier leben.