Die Bay of Islands zählt zu Neuseelands schönsten und artenreichsten Naturlandschaften und ist ein beliebtes Ferienziel. Die Bucht liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Whangarei in der Region Northland und hat einen Durchmesser von rund 20 Kilometern. Zahlreiche kleinere Buchten und Lagunen machen die Bay of Islands zu einer abwechslungsreichen Meereslandschaft. Von Auckland aus erreicht man die beliebte Bucht mit dem Auto in etwa drei Stunden über den East Coast Highway oder mit dem Flugzeug von Auckland nach Kerikeri.
Die Bay of Islands verfügt über eine Vielzahl an beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmälern. Für Urlauber*innen gibt es hier also jede Menge zu erleben, ob beim Whale Watching oder beim Erkunden der bezaubernden kleinen Küstenorte. Hier sind unsere Tipps für Ihre Reise zur Bay of Islands:
▶ Paihia
Die pittoreske Hafenstadt Paihia ist ein beliebter Urlaubsort und bildet die perfekte Ausgangsposition für Expeditionen und Ausflüge in die Umgebung. Von Paihia aus fahren regelmäßig Fähren zu den einzelnen Inseln und Orten entlang der Bucht, auch Whale Watching Touren werden von hier aus angeboten. Der kleine Ort ist aber auch für sich genommen ein echtes Schmuckstück und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Hier steht die älteste Kirche Neuseelands und auch zahlreiche andere historische Sehenswürdigkeiten wie die ehemalige Missionsstation lassen sich besichtigen. Viele kleine Cafés, Restaurants, Hotels und Pensionen laden zum Verweilen und Bummeln ein.
▶ Hole in the Rock
Das sogenannte Hole in the Rock ist das Wahrzeichen der Bay of Islands und ist Ziel zahlreicher Bootsausflüge und Delfin-Touren. Das Hole in the Rock ist ein Loch im Sandsteinfelsen Piercy Island, das durch die starke Dünung entstanden ist. Das Naturdenkmal ist nicht nur ein beliebtes Postkarten- und Fotomotiv, sondern auch ein Spielplatz für Delfine und andere Meeresbewohner. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man hier einen oder gar mehrere Delfine zu Gesicht bekommt, die rund um Piercy Island durch die Wellen springen. Hole in the Rock ist daher auch eine der zahlreichen Stationen der beliebten Whale Watching Touren rund um die Bay of Islands.
▶ Ninety Mile Beach
Der Ninety Mile Beach ist der wildeste und rauste Strand in der Region der Bay of Islands. Hier ist die Tasman Sea stürmisch und die Gischt spritzt mit Wucht an den Strand – entspannte Badetage gibt es hier selten, dafür kann man an diesem kilometerlangen Strand herrliche wildromantische Spaziergänge oder Ausritte zu Pferd unternehmen. Es empfiehlt sich hingegen gar nicht, den Strand mit dem Auto zu befahren, denn der nasse Sand bildet hier gern einen tiefen Schlick, durch den selbst Autos mit Allradantrieb nur mit Mühe hindurchkommen.
▶ Te Paki Dunes & Te Paki Stream
Direkt hinter dem Ninety Mile Beach liegen die Te Paki Dunes. Diese Landschaft aus Sanddünen erstreckt sich über mehrere Kilometer und hat eine ganz besondere Atmosphäre. Hier kann man Dünenwanderungen und Ausritte unternehmen, oder sogar mit dem Surfbrett die Sanddünen hinuntergleiten – ein beliebter Zeitvertreib der Einheimischen! Durch die Te Paki Dunes fließt der Te Paki Stream, ein schmaler Bach, der bis zum Ninety Miles Beach führt und das Dünenmeer wie eine kleine Zufahrtsstraße durchschneidet. Gerade für Familien mit Kindern ist eine Wanderung durch diese Sandlandschaft ein tolles Erlebnis. Wichtig: Wind- und wetterfeste Kleidung ist sowohl am Ninety Miles Beach, als auch in den Te Paki Dunes von großem Vorteil!
▶ Waipoua Forest
Südlich von Hokianga Habour liegt der Waipoua Forest, eines der größten Urwälder der Region und Heimat von unzähligen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Der dichte und an manchen Stellen fast undurchdringliche Wald wird weder bewirtschaftet, noch bewohnt – er steht unter strengstem Schutz und gedeiht daher als naturbelassener Urwald. Im Waipoua Forest wachsen einige der berühmtesten und ältesten Kauribäume der Welt: Te Matua Ngahere, auch Vater des Waldes genannt, ist der Name des ältesten Kauribaums der Erde, er ist über 3000 Jahre alt. Auch die berühmten Four Sisters, vier riesige miteinander verwachsene Kauribäume, sind Teil des Waipoua Forests. Zudem sind unzählige bedrohte Tierarten wie Kiwis oder Lappenkrähen im Wald beheimatet. Eine Wanderung durch den Waipoua Forest lohnt sich also!
▶ Russell
Die kleine Stadt Russell ist von Paihia aus mit der Fähre gut zu erreichen. Dieser geschichtsträchtige kleine Ort wurde vor 200 Jahren von Siedlern gegründet und wurde bald der wichtigste Handelshafen des Landes. Russell war sogar einmal Hauptstadt Neuseelands, ehe sie dann von Auckland abgelöst wurde. Russell hat also gerade für Geschichtsfans viel zu bieten – es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine der geführten Touren durch den Ort zu buchen, um die historischen Gebäude und die Geschichte dahinter zu erleben. In der Nähe der Stadt liegt übrigens der Long Beach, ein kleiner aber sehr schöner Badestrand, der selbst in der Hauptreisezeit nie überlaufen ist.
▶ Rainbow Falls bei Kerikeri
Ein herrliches Ausflugsziel sind die Rainbow Falls, die ganz in der Nähe der Stadt Kerikeri liegen. Mitten im Wald fällt der Kerikeri River steil ab, nämlich ganze 27 Meter in die Tiefe. Dort sammelt sich das Wasser in einem natürlichen Becken, in dem man im Sommer wunderbar schwimmen kann. Wenige Meter stromabwärts befinden sich dann die kleineren Wharepoke Falls. Warum die Rainbow Falls ihren Namen tragen, erkennt man, wenn die Sonne scheint. Dann nämlich bildet sich in der Gischt des Wasserfalls ein herrlicher Regenbogen.
▶ Urupukapuka Island
Urupukapuka ist die größte Inseln in der Bay of Islands und verfügt über 13,5 Kilometer Küste. Gerade für Tagesausflüge, aber auch für längere Aufenthalte ist Urupukapuka Island ideal. Die Besonderheit: Über sechzig historische und archäologische Sehenswürdigkeiten machen Urupukapuka Island zu einem echten Schatz. Die geschichtsträchtige Insel wurde bereits von den Maori besiedelt, noch heute sind ihre Dörfer dort zu besichtigen. Es empfiehlt sich, die Insel zu Fuß zu erwandern, zahlreiche Wanderwege und Spazierwege führen über die gesamte Insel und bieten herrliche Aussichten auf die ganze Bucht. Schlafgelegenheiten findet man auf mehreren Campingplätzen auf der Insel.
▶ Cape Reinga
Cape Reinga ist der nördlichste Punkt Neuseelands und für die Maori eine bedeutende spirituelle Stätte. Sie nennen das Kap Te Rerenga Wairua und glauben, dass die Seelen der Verstorbenen von hier aus ins Jenseits hinübergehen. Hoch oben auf dem Kap thront ein weißer Leuchtturm – das Wahrzeichen des Ortes. Die Aussicht von hier aus ist wirklich atemberaubend – an sonnigen Tagen hat man einen ungetrübten Blick auf die gesamte Bucht und bis hinaus auf das offene Meer. Mit etwas Glück entdeckt man draußen auf dem Ozean Wale, Delfine oder Robben, die sich in den rauen Gewässern der Tasman Sea pudelwohl fühlen.
▶ Waitangi Treaty Grounds
In Waitangi wurde 1835 Neuseeland als unabhängiger Staat gegründet. 34 Maori-Häuptlinge und britische Offiziere unterzeichneten die Unabhängigkeitserklärung von Neuseeland, die bis heute als Verfassung gilt. Heute ist der Ort dieser historischen Begebenheit ein Museum und liegt in Waitangi, mitten in der Bay of Islands. Aus diesem Grund gilt die Region auch als die Geburtsstätte des Landes Neuseeland. Gerade wer sich für die Geschichte und Kultur Neuseelands interessiert, sollte einen Besuch in den Waitangi Treaty Grounds unbedingt auf den Reiseplan setzen. Es werden täglich mehrere Führungen angeboten, bei denen man alles Wissenswerte über die Kultur und Geschichte dieses besonderen Ortes lernt.
▶ Haruru-Falls-Track
Der Hauru Falls Wanderweg beginnt praktischerweise in unmittelbarer Nähe zu den Waitangi Treaty Grounds, sodass man in einem Tagesausflug gleich beide Aktivitäten miteinander kombinieren kann. Der Track ist ein sehr abwechslungsreicher Wanderweg, der durch dichten Dschungel und Mangrovenwälder bis zu den Hauru Falls führt. Festes Schuhwerk und wasserdichte Kleidung sind dabei absolut empfehlenswert, dennoch ist der Wanderweg leicht zu begehen und auch für Familien mit Kindern gut geeignet. Besonders sportlich veranlagte Menschen können auch den Waitangi Mountainbike Park besuchen und dort zwischen verschiedenen Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen.
▶ Stone Store in Kerikeri
Stone Store ist das älteste noch erhaltene Steingebäude in Neuseeland. 1832 als Teil einer Missionsstation erbaut, war es für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich: Die Häuser der Maori und der frühen europäischen Siedler, waren alle aus Holz errichtet, doch da das Stone Store als Handelskontor entworfen wurde, sollte es nicht nur feuerfest sein, sondern auch Ratten und anderes Ungeziefer fernhalten. Als Baumaterial wurden Steine und Muschelkalk aus der Umgebung verwendet, was sich als erstaunlich haltbar erwies. Heute ist Stone Store und die angrenzenden Nebengebäude ein Museum und beherbergt auch einen kleinen Laden, in dem Souvenirs und lokale Spezialitäten verkauft werden.
Fotos: Stone Store, Cape Reinga, Rainbow Falls, Waipoua Forest, Ninety Mile Beach, Hole in the Rock & Paihia via Shutterstock; Rest Tourism New Zealand / Alistair Guthrie, Shaun Jeffers, Northland Adventure HQ & Camilla Rutherford;All rights reserved;
Ein sehr schöner Artikel. Also da überlege ich wirklich nach Neuseeland auszuwandern.
Schreibe einen Kommentar