Was hierzulande der Schmorbraten ist, ist in Samoa ein Gericht namens Palusami. Wie überall in der Südsee üblich, wird dieses Gericht im Erdofen, dem sogenannten Umu, zubereitet und auf heißen Steinen gegart. Üblicherweise wird im Umu Fleisch zubereitet, Palusami ist jedoch ein rein pflanzliches Gericht und kann daher wunderbar auch von Vegetariern und Veganern genossen werden.
In Samoa gilt Palusami als Nationalgericht, ist aber auch in anderen polynesischen Kulturen, zum Beispiel auf Tonga, den Fijis und Kiribati bekannt – eben überall da, wo die typischen Zutaten dafür wachsen. Palusami basiert auf Taroblättern, Zwiebeln und Kokosmilch, die in Bananenblättern eingewickelt stundenlang auf heißen Steinen gegart werden. Traditionell isst man das Gemüsegericht als Beilage zu Fleisch oder Fisch, es kann jedoch natürlich auch solo genossen werden.
Typischerweise isst man Palusami, wie alle Umu-Gerichte, zu bestimmten Feierlichkeiten oder bei Festen. In Samoa ist das Zubereiten der Speisen im Erdofen Männersache: Die einzelnen Zutaten werden sorgfältig vorbereitet, dann wird ein ausreichend großes Loch in der Erde ausgehoben und mit flachen Steinen ausgelegt. Auf diesen wird dann ein großes Feuer entzündet, sodass sich die Steine stark erhitzen. Ist das Feuer schließlich heruntergebrannt, werden die in Bananenblätter gewickelten Speisen auf den heißen Steinen stundenlang gegart – ein Spektakel also, dass die ganze Familie samt Gästen mehrere Stunden lang beschäftigt hält.
Original-Rezept für Palusami
Das Gericht ist sehr einfach zuzubereiten und sehr schmackhaft, allerdings gilt große Vorsicht: Es dürfen nur junge Blätter verwendet werden, und diese müssen ausreichend gekocht werden. Ältere bzw. zu kurz gekochte Blätter beinhalten giftige Calciumoxalat-Kristalle und sollten daher auf keinen Fall verzehrt werden!
Weil Taroblätter aber in unseren Breiten sowieso Mangelware sind, können als Alternative auch große Spinatblätter verwendet werden.
Das Rezept sollte für 5-6 Palusami Portionen reichen. Nach einer Zubereitungszeit von ca. 15 Min. wird das Ganze für 30 (Druckkochtopf) bis 60 Minuten (im Backofen) gekocht.
» Zutaten für 5-6 Portionen Palusami
- 1/2 kg junge (!) Taroblätter (Alternativ geht auch großblättriger Spinat oder Mangold)
- 1/2 Dose Kokosmilch
- 1 große Zwiebel, fein geschnitten
- 2 Knoblauchzehen, fein geschnitten
- 1 EL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 2 EL Limettensaft
- Ggf. Chilischoten
» Palusami Zubereitung im Erdofen oder Backofen:
- Taroblätter (bzw. Spinat- oder Mangoldblätter) waschen und kurz in heißem Wasser blanchieren.
- Fein geschnittene Zwiebel, Knoblauch und Kokosmilch in einer Schüssel vermischen und mit Salz, Pfeffer und Limettensaft würzen.
- 4 Lagen Taroblätter auf ein Bananenblatt (alternativ geht Alufolie) legen und das Ganze zu einer Mulde formen.
- Darin das Kokosmilch-Zwiebel-Gemisch verteilen und alles zu einem Ball formen.
Tipp: Alufolie lässt sich durch das Eindrehen der Enden verschließen. - Dann die Palusami Pakete in den Erdofen legen, mit Bananenblättern bedecken und mindestens eine Stunde lang garen lassen.Für die Zubereitung im Backofen:
- Ofen auf 190° vorheizen und die Palusami-Pakete darin für eine Stunde auf Ober- und Unterhitze backen.
Guten Appetit!