Während die Gesellschaftsinseln, Tuamotus & Marquesas bei Touristen weitgehend bekannt sind, kann kaum einer etwas mit den Austral-Inseln anfangen. Dabei ist der Archipel ein wahres Kleinod inmitten des Südpazifik und steht seinen bekannteren Schwestern in Nichts nach.
Die Austral-Inseln liegen südlich der Gesellschaftsinseln und gehören zu Französisch-Polynesien. Damit sind sie französisches Überseegebiet und Teil der EU. Die Inseln bilden eine Inselkette von sieben Inseln, die sich in zwei Gruppen gliedern: Die Tubuai-Inseln im Nordwesten, zu denen das Atoll Maria und die Inseln Rimatara, Rurutu, Tubuai, Raivavae gehören, sowie die beiden Bass-Inseln im Südosten, die Rapa und Marotiri heißen. Nicht alle der Inseln sind bewohnt oder bewohnbar.
Die drei größten Inseln sind Rurutu, Tubuai und Raivavae – sie sind touristisch auch am besten erschlossen, wobei man hier keine großen Hotels, keine Einkaufsmeilen, keine Bars und keine Touristenmärkte finden wird. Stattdessen erlebt man auf diesem abgelegenen Archipel Ursprünglichkeit im besten Sinne des Wortes. So klein und abgelegen die Austral-Inseln auch sind – in ihrer rauen Schönheit sind sie unübertroffen und noch immer ein echter Geheimtipp.
» Rurutu – die Vulkanische
Rurutu ist die nördlichste bewohnte Insel der Austral-Inseln und liegt damit am Rande der tropischen Zone. Die Insel verdankt ihre gebirgige Form zwei aufeinanderfolgenden Vulkanausbrüchen, die ungewöhnliche Berge aus Kalkstein formten. In diesen von Höhlen durchzogenen Felsen lebten einst die Ureinwohner der Insel und noch heute sind die Höhlen von Rurutu eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Region.
Das relativ kühle und feuchte Klima bringt auf Rurutu eine üppige Vegetation hervor. Blühende Wiesen, dichte Wälder und palmengesäumte Strände prägen das Bild der Insel. Die fruchtbare Vulkanerde eignet sich darüber hinaus wunderbar für die Landwirtschaft: Überall auf Rurutu findet man Plantagen und Höfe, auf denen Kaffee, Ananas, Lychees, Gemüse und Kräuter angebaut werden.
Rurutu ist, wie alle der Austral-Inseln, nur sehr dünn besiedelt. Gerade einmal 2404 Einwohner leben auf der Insel, doch sie pflegen eine gute und intensive Gemeinschaft, die von von Festen und geselligen Zusammenkünften geprägt ist. Die drei Dörfer der Insel kommen auch regelmäßig zu Spielen und Wettbewerben zusammen, um Kunsthandwerk zu produzieren und sich beim Vulkanstein-Heben zu messen. Der liebste Zeitvertreib der Männer auf Rurutu besteht nämlich darin, die schweren Vulkansteine in die Höhe zu stemmen, um festzustellen, welcher von ihnen der Stärkste ist.
» Tubuai – die Lebendige
Tubuai ist mit ihren 45 Quadratkilometern und 2322 Einwohnern die größte der Austral-Inseln und beherbergt die meiste Infrastruktur sowie die Haupstadt Mataura. Die Insel wird von einer riesigen Lagune geprägt und zeichnet sich durch ein besonders mildes Klima aus. Besonders Lilien gedeihen hier bestens – die Lilienfelder von Tubuai sind berühmt und schon von weitem sichtbar.
Tubuai ist von einem gewaltigen Koralleriff umgeben – ein Eldorado für Taucher! Übrigens war die Insel Tubuai auch ein wichtiger historischer Schauplatz: Hier ankerte die Bounty nach der berüchtigten Meuterei, ehe die Meuterer weiter nach Pitcairn vor Neuseeland fuhren, wo sie das Schiff schließlich in Brand setzten und die Meuterei ein gewaltsames Ende nahm.
» Raivavae – die Grüne
Die Insel Raivavae ist dünn besiedelt und wunderschön. Übersetzt lautet ihr Name „der offene Himmel“. Raivavae gilt als eine der schönsten Inseln des Pazifiks und das kommt nicht von ungefähr: Das milde Klima lässt alles sprießen und blühen – auf Ravivavae gedeihen unzählige Pflanzen und weite Teile des Atolls bestehen bis heute aus unberührten Wäldern.
Die Bewohner der insgesamt vier Dörfer leben hauptsächlich vom Fischfang und vom Gemüseanbau – hier werden unter anderem Kaffee, Mangos, Bananen und Tarowurzeln angebaut. Um diese einzigartige Naturlandschaft möglichst zu schonen und intakt zu belassen, haben sich die Einwohner auf einen nachhaltigen Tourismus verständigt. Es wurde ein ökotouristisches Konzept entwickelt, das es Reisenden ermöglicht, die Insel und ihre Bewohner auf eine einfache und lebensnahe Art kennen zu lernen. Besonders sehenswert sind unter anderem die Artefakte aus der Zeit bevor die ersten Europäer auf den Inseln landeten – noch heute findet man im Dschungel zahlreiche Steinfiguren, die auf die facettenreiche Kultur der Inselbewohner hindeuten.
Top 5 Sehenswürdigkeiten im Autral-Archipel
» Die Höhlen von Rurutu
Ganz Rurutu ist von Höhlen durchzogen. Etwa dreißig dieser Höhlen sind zugänglich und bergen, der Legende nach, die Ahnen der Inselbewohner. Die größte Insel heißt Ana A’eo und ist von Stalagmiten und Stalaktiten geprägt. Einige der Höhlen auf Rurutu waren sogar bewohnt – noch heute erfährt man bei einer Besichtigung viel über das Leben der einstigen Ureinwohner.
» Das Tubuai Gebirge
Wie viele Pazifikinseln sind auch die Australinseln von Vulkanismus geprägt. Die Berge der Insel Tubuai sind ursprünglich erloschene Vulkane und bieten unvergleichliche Ausblicke. Mit nur etwa 600 Metern Höhe sind diese Berge leicht zu erklimmen und eignen sich wunderbar für lange Wanderungen.
» Die Marae auf Rivavae
Marae sind Gebetsstätten der polynesischen Kultur. Einige dieser zeremoniellen Plattformen wurden vor hunderten von Jahren von den Ureinwohnern errichtet und reich geschmückt. Sie dienten vor allem als Kultstätten für die Götter, wo früher Opfergaben erbracht wurden. Heute existieren nur noch wenige dieser heiligen Orte und auch diese sind zunehmend von Verfall bedroht. Auf Rivavae gibt es derzeit noch 23 Marae zu besichtigen – ein Erlebnis, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
» Die Rivavae Lagune
Die vielleicht schönste Lagune der Südsee liegt auf Rivavae. Umgeben von zuckerweißen Sandstränden, hohen Palmen und dicht bewachsenen Hügeln glitzert die türkisfarbene Lagune wie ein funkelnder Edelstein. Inmitten der Lagune wimmelt es von Leben: bunte Tropenfische, Korallen und zahlreiche andere Meeresbewohner machen die Lagune zu einem wunderschönen Erlebnis für Badegäste.
» Wale in der Bucht von Rurutu
Von Juli bis Oktober wandern die Buckelwale in die Gewässer vor Rurutu, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Dann kommen sie ganz nah an die Küste, sodass man sie vom Strand aus beobachten kann. Wer Glück hat, kann sogar mit den Walen schwimmen, denn einige von ihnen sind neugierig und wagen sich nah an die Menschen heran. Nach Oktober ziehen die Buckelwale wieder zurück in ihre angestammten Gewässer der Antarktis.
Unser drei Unterkunftstipps für die Austral-Inseln
Die Austral-Inseln sind die ursprünglichsten Inseln französisch Polynesiens und haben sich erst in den letzten Jahren dem Tourismus geöffnet. Daher gibt es auf den Inseln statt großer Hotels und Resorts hauptsächlich kleinere landestypische Pensionen und private Unterkünfte. Diese drei möchten wir Ihnen empfehlen:
» Vaitumuvillage Rurutu
Das Vaitumuvillage auf Rurutu ist eine bezaubernde, familiengeführte Pension, wo insgesamt sieben gemütlich eingerichtete Bungalows Inselfeeling pur bieten. Die hübschen Bungalows liegen inmitten eines üppigen Gartens und bieten alle Annehmlichkeiten wie Badezimmer, Terrasse und Ventilatoren. Bewirtet werden die Gäste mit landestypischen Gerichten, frischem Fisch und Obst. Das Vaitumuvillage bietet neben geführten Wanderungen auch Quad-Touren durch die Gegend an.
- Mehr unter: https://vaitumuvillage.com/
» Raivavae Temana
Die kleine Pension Raivavae Tama bietet nicht nur wunderschöne Ausblicke auf die Bucht, sondern auch hübsche Bungalows mit Badezimmer, die im polynesischen Stil eingerichtet sind. Hier kann man sich Fahrräder und Kayaks ausleihen. Außerdem bietet die Pension auch geführte Wanderungen und Kayaktouren an.
- Mehr unter: http://www.raivavaetama.com/
» Tavaetu Guesthouse
Auf Tubuai befindet sich mit dem Tavaetu Guesthouse eine gemütliche Pension, die Platz für insgesamt 9 Personen bietet. Einzelne Zimmer sind natürlich auch buchbar. Die Pension hat sich vor allem auf die Bedürfnisse von Tauchern und Wassersportlern eingestellt und bietet neben Ausrüstung auch geführte Tauchtouren zu den besten Spots der Gegend an. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit zum Whale-Watching.
- Mehr unter: http://www.tubuaiplongee.pf/en/hebergement
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