Für alle, die eine Reise nach Down Under planen ist dieses Buch fast ein Muss. Aber auch für alle anderen birgt die Lektüre von Bill Brysons Reisebericht jede Menge interessante Informationen und vor allem ungeheuer viel Amüsantes. Denn „Frühstück mit Kängurus: Australische Abenteuer“ ist ein wunderbarer Streifzug durch Geschichte, Natur und Gepflogenheiten Australiens, immer mit dem besonderen Blick für das Skurrile und erzählt mit lässig-trockenem Humor.
Bill Bryson ist gebürtiger Amerikaner und trotz seiner häufigen und weiten Reisen kommt er einigermaßen unbedarft nach Australien, was zu zahlreichen lustigen Situationen führt. Diese ranken sich geschickt um die vielen Fakten, die Bryson zusammengetragen hat. Die Entdeckung des Kontinents und die daraus resultierenden Folgen für die Aborigines, das harten Leben in der unbarmherzigen Wildnis und die zahllosen Gefahren durch giftige Tierarten werden genauso behandelt, wie die heutige politische Situation und die Bedeutung Australiens für den Rest der Welt.
Seine Reise führt ihn durch die großen Städte Sydney, Canberra, Melbourne und Adelaide, sowie durch völlig entlegene Regionen, deren Namen der Leser vermutlich noch nie gehört hat. Durch seine Begegnungen mit den Menschen dort, sei es beim kläglichen Versuch zu surfen oder einfach in einer Kneipe, entstehen Anekdoten, die komisch und informativ zugleich sind. Er stößt auf Schweinefußnasenbeutler, Kegelschnecken und harmlos aussehende Raupen, fragt sich, wie er so viele Gifttiere überleben konnte und ist zurecht erstaunt darüber, dass in Australien pro Kopf zwei Schafe und sechzehn Karnickel gezählt werden. Dennoch stehen in demselben Australien 20 Prozent aller Spielautomaten weltweit, weil – wie der Leser lernt – der Australier liebstes Hobby das Zocken ist.
„Frühstück mit Kängurus“ ist ein Sammelsurium kluger Beobachtungen, ohne arrogant sein. Das Buch macht neugierig auf diesen so weit entfernten Kontinent, wo die Sterne auf dem Kopf stehen und über den wir alle im Grunde fast nichts wissen.