Kunden-Reisebericht: Französisch-Polynesien Februar 2017 // Teil 1

Teil 1: Ankunft, Tahiti- Papatee & Fakarava

Als Kind saß ich oft im Hof unter einem großen Maulbeerbaum und blätterte im Atlas, den ich zum elften Geburtstag erhalten hatte. Von Siebenbürgen aus begab ich mich dann auf Reisen in alle mögliche Richtungen. Zu dem Zeitpunkt war mir der “Blaue Planet” unbekannt, doch irgend etwas weckte meine Neugierde. Im Laufe der Jahre eignete ich mir auf diesem Gebiet immer mehr Wissen an, sodass sich Erdkunde zu meinem Lieblingsfach emporschnellte.

Mit dem Reisen habe ich aus politischen und wirtschaftlichen Gründen recht spät angefangen. Deshalb wurde meinerseits versucht mindestens einen Teil der Inselwelt zu bereisen, denn jedes Eiland ist für sich ein Mikrokosmos, der meist durch Isolation entstanden ist.

Flughafen Tahiti

Zu den bevorzugten Zielen zählten Inseln vulkanischen Ursprungs der Tropen und Subtropen. Ihr Vorteil bestand – aus meiner Sicht – darin, dank ihrer Genese meist ein majestätisches Aussehen aufzuweisen, verbunden mit einer üppigen Flora dank der dort vorherrschenden klimatischen Verhältnissen sowie dem sehr fruchtbaren Boden. So ging es über einige Eilande Griechenlands, den Azoren, Madeira und dem südlichen Teil der Karibik bis nach Mauritius, La Reunion und schließlich den Seychellen. Letztere erfüllten zwar nicht alle Voraussetzungen, hatten jedoch andere Reize. Blieb nur noch die Inselwelt de Pazifiks zu erkunden, das große Fernweh.

Das schwierigste dabei auftauchende Problem war tatsächlich die sprichwörtliche Ferne, sprich, die riesige Entfernung vom Ausgangspunkt. Sie war natürlich auch mit anderen Nachteilen verbunden, die selbstverständlich nicht außer Acht gelassen werden konnten. Dazu zählten Zeitumstellung, Flüge und nicht zuletzt der Geldbeutel…, also musste all dies mit ins Kalkül genommen werden.

Eine andere auch nicht zu vernachlässigende Frage war diejenige nach den genauen Zielen. Im Unterschied zu all den aufgezählten Inselgruppen handelte es sich hier um ganz andere Dimensionen, schließlich erstreckt sich der gar nicht so stille Ozean über eine Fläche, in die das ganze Festland locker hinein passt!
Es folgte ein sogenanntes Ausscheidungsverfahren. Die Aleuten, Kurilen und Neuseeland schieden schon mal wegen ihrem Klima aus, Pitcairn und die Osterinsel wegen ihrer Abgeschiedenheit, Neuguinea und die Salomonen wegen der teilweise unsicheren politischen Lage. Es folgten anschließend Mikro- und Melanesien wegen mangelhafter Infrastrukturen, also blieb nur noch Polynesien übrig, doch auch dieses allein hat eine immense Fläche. Da ich innerhalb relativ kurzer Zeit so viel, wie nur möglich an Landschaften bewundern wollte, fiel die Wahl schließlich auf Französisch Polynesien. Im Nachhinein muss meinerseits schon behauptet werden, dass dieser Entschluss der richtige war.

Lei Empfang

» Der Flug

Irgendwann Mitte Februar war es dann so weit. In den frühen Morgenstunden wurde als erstes Paris angesteuert, von wo es nach einem etwa zweistündigen Aufenthalt mit Tahiti Nui weiter ging. Der Flugkörper bewegte sich auf einer halbkreisförmigen Route über Südengland, Irland, südlich von Island, Südgroenland, der Hudson Bay, Mittelkanada über die Rocky Mountains innerhalb von zwölf Stunden bis nach Los Angeles, wo er aufgetankt werden musste. In der Zeit mussten wir durch den Zoll, wo alle Transitgäste u.a. ein “Erinnerungsfoto” erhielten. Dabei geschah mir ein kleines Missgeschick: Aus kaum nachvollziehbaren Gründen löste sich die Befestigung meiner Hose, sodass diese der Erdanziehungskraft folgte und meine gegen Thrombose angezogenen Strümpfe samt – zum Glück noch relativ sauberen – anderer Unterwäsche zum Vorschein brachte…

Die Damen an den Schaltern hielten den Atem an, nicht wissend, wie sie darauf reagieren sollten. Erst als ich ihnen zu verstehen gab, dass ich den Vorgang speziell für sie gerne wiederholen könnte, winkten einige ab, fingen jedoch an in Heiterkeit zu verfallen. Als Dank für meine ungewollte Zirkusnummer gestaltete sich die Kontrolle etwas legerer…

Die Dunkelheit trat erst auf halbem Weg zwischen Los Angeles und Papeete ein, also nach ca. 20 Stunden. So geht`s halt, wenn man gen Westen fliegt…

Der Service im Flugzeug war hervorragend! Die kleine Fluggesellschaft verfügt bloß über fünf Flugzeuge, die interkontinentale Strecken bewältigen können, ist jedoch sehr bestrebt Werbung in eigener Sache zu machen. Dies ist auch – wie mir später berichtet wurde – sehr wichtig, denn fast der ganze Tourismus in Französisch Polynesien ist von diesen Flügen abhängig.

Am späten Abend –  gegen 22.30 Uhr – erfolgte die Landung am Zielort. Wie selbstverständlich wurden wir von einer lokalen Band empfangen, die uns mit dem exotischen Ambiente bekannt machte. Es folgte das traditionelle Umhängen einer Halskette, dem der Transfer zum Hotel nachging, wo dann ein kräftiger Schluck Schlaf genommen werden musste, um für die folgenden Tage gerüstet zu sein.

Ankunft in Papeete

» Tahiti: Inselrundfahrt

Wenn man sich mit dem Tourismus in Französisch-Polynesien etwas eingehender beschäftigt, fällt auf, dass Tahiti zwar die Hauptinsel ist, jedoch in den meisten Fällen nur als Transit zu den eigentlichen dafür ausgebauten Zielen fungiert. Dies mag vielleicht an den selten vorkommenden Stränden liegen, die dazu noch fast alle schwarzsandig sind, doch bietet dieses Gebiet für Kultur- und Naturliebhaber eine ganze Menge. Es beherbergt Museen verschiedenster Art, könnte zum Surferparadies ausgebaut werden und hat – was kaum bekannt ist – wilde Landschaften, die bestimmt in ganz Polynesien ihresgleichen suchen.

Nun gut, Letztere gehören nicht unbedingt ins “Beuteschema” eines Südseetouristen, der vorwiegend Sonne und  weißen Strand unter romantischen Palmen bevorzugt 😛 und da kann Tahiti mit anderen Inseln – ich nenne da bloß Moorea oder Bora Bora  – kaum mithalten. Für mich jedenfalls stand von vorneherein fest dieses ferne Naturparadies näher kennen zu lernen, also habe ich mich gleich für eine Inselumrundung und eine Fahrt ins Inselinnere entschieden. Aus diesem Grund erfolgte auch die Anreise schon drei Tage vor dem Aufbruch des Schiffes zu den vielleicht von den für den Tourismus erschlossenen (fast) abgelegensten Inseln, den Marquesas. Darauf werde ich noch zu gegebener Zeit näher eingehen.

Da fast alle Bewohner Tahitis in Küstennähe wohnen, ist es kein Wunder, dass auch die Verkehrswege dementsprechend ausgebaut sind. Die einzige Hauptstraße kommt einer Ringstraße gleich – siehe Karte -, die etwas mehr als 130 km umfasst. Sie ist nach Kilometern – ausgehend von Papeete – sowohl nach links, als auch nach rechts ausgeschildert, etwas eigenartig, doch ergibt Sinn, schließlich kann man sich an (fast) alles gewöhnen… Im Folgenden werde ich ohne genaue Angabe von Ortschaften – von wenigen Ausnahmen mal abgesehen -, die m.E. für Nichtkenner auf diesem Gebiet auch kaum was aussagen, die Inselrundfahrt beschreiben.

Nach der “Sammelaktion” vor den verschiedenen Hotels ging es nach rechts, also entgegen des Uhrzeigersinns. Der Flughafen mit dem seltsamen Namen – Faa`a – erstrahlte diesmal im Sonnenschein und wirkte etwas verschlafen, da zu dieser Zeit keine Flüge stattfanden. Dann folgte ein Vorort (Punaauia), der von den Begüterteren bevorzugt wird und deshalb auch als “Saint Tropez von Tahiti” angesehen wird. Ob der Vergleich stimmt oder hinkt, soll den Kennern der Materie überlassen werden, Tatsache ist, dass sich die meist auf Anhöhen errichteten Villen schon sehen lassen können…:-)

Auf dem Weg zur unterirdischen Badeanstalt

Plantschen an ungewohnter Kulisse

Das erste Ziel lag einige Kilometer weiter südlich, dicht neben der Küste. Es handelte sich um ein schickes Höhlenbad inmitten einer üppigen Vegetation. Na ja…
Es folgte der Besuch eines kleinen, aber mit viel Zärtlichkeit errichteten botanischen Gartens, in dem ein niedlich gestalteter See nebst einem fast rieselnden Wasserfall eine romantische Symbiose mit der luxuriösen Flora bildete. Klein, aber fein!

Zwillingswasserfälle._

Nach etwa einer weiteren halben Stunde erschien im Hintergrund “die kleine Schwester” – Tahiti Iti. Dort enden die Zufahrtswege irgendwo, sodass ein Teil praktisch unerschlossen und menschenleer ist. Wildnis in der Wildnis…
Bei Taravao, einer Landbrücke zwischen den beiden Vulkaninseln, die zu einer riesigen Acht verschmolzen sind, änderte sich die Richtung. Nun ging es nach Norden bis zu zwei Wasserfällen, eingebettet in purer Natur. Von hier aus erschien das für mich schleierhafte Tahiti Iti von der anderen Seite.

Tahiti Iti in Sicht

Isthmus` von Taravao

Der vorletzte Aufenthalt im äußersten Norden bot ein seltenes Naturphänomen: durch einen Felsspalt zischte das Wasser des Ozeans nach dem Aufprall von meterhohen Wellen nach oben und bildete Küstengeysire, ein ziemlich beeindruckender Anblick. Draußen tummelten sich Wellenreiter, die anscheinend einiges davon verstanden. Dafür ist Tahiti weit über seine Grenzen bekannt.

In Erwartung des Küstengeysirs

Den letzten Abstecher – Point Venus – kannte ich schon vom Vortag her. Während sich die anderen Teilnehmer umsahen, setzte ich mich auf eine Bank und versuchte mich in die Befindlichkeiten der Matrosen der Bounty zu versetzen, denn genau von hier aus nahm doch die Meuterei ihren Lauf. Nachkommen der liebestollen einheimischen Nymphen gab es auch an diesem Tag zuhauf am Strand, also konnte ich die frustrierten Männer schon verstehen. Auch mir tat es irgendwo Leid, dass ich nicht vierzig Jahre früher hier verweilte…;-)

Romantischer Schwarzsandstrand

So liebe Leute. Hiermit endet der erste Teil meiner Reise in eine uns Europäern kaum bekannte Welt, der als Einleitung des vielleicht schönsten Erlebnisses meines Lebens gedacht ist. Ich verabschiede mich von denjenigen, deren Interesse sich in Grenzen hielt und wünsche ihnen viel Erfolg in Zukunft, verbunden mit der bestmöglichen Gesundheit! Für die Anderen geht`s ab morgen richtig los.

» Papeete und Point Venus

Irgendwie seltsam. Ich befand mich praktisch “am anderen Ende der Welt”, über 160 Grad westlich von München, einem Zeitunterschied von elf Stunden und spürte trotzdem kaum Anpassungsschierigkeiten, außer der sehr hohen Luftfeuchtigkeit – von den Temperaturen mal abgesehen…:-( Auf dem Dach des Hotels befand sich eine Raucherecke, die jedoch keiner kannte, für mich in zweierlei Hinsichten eine willkommene Ruhestätte, denn sie stellte gleichzeitig eine Beobachtungsplattform dar. Von dort aus konnten große Teile der Inselhauptstadt und ihrer Umgebung als Panorama genossen werden:-P.
Da saß ich nun ungestört da und ließ die Blicke über Papeete und ihrer Umgebung schweifen. Rechts erstreckte sich der Hafen mit einem munteren Treiben, umgeben im Osten von einer Promenade, vorne das Zentrum, von dem aus sich die Siedlung nach Osten und Süden ausdehnte, bis auf die nördlichen Ausläufer des mächtigen Vulkankegels, auf dem sich praktisch ganz Tahiti Nui (nui=groß) befand.

Abendpanorama über Papeete

Mit einer Fläche von etwas mehr als 1.000 km2 ist die Insel – zuammen mit ihrer “kleinen Schwester Tahiti Iti” – bei Weitem das flächenmäßig größte und bedeutendste Eiland von Französisch Polynesien. Ähnlich wie Frankreich, das sehr auf Paris fixiert ist, handelt es sich auch hier um die zentrale Anlaufstelle eines Gebietes von ca. 4.000.000 km2.
Eigentlich handelt es sich um zwei Inseln, die jedoch durch einen Isthmus (den von Taravao) zusammengeschweißt wurden. Aus tektonischer Sicht handelt es sich um ein Teilergebnis eines Hot Spots, also einer unbeweglichen Magmakammer unter einer ozeanischen Platte, die nach NW driftet und von Zeit zu Zeit infolge des immensen Druckes  von Magmaströmen durchlöchert wird, was zur wiederholten Enstehung von Festland führen kann. Tahiti ist demzufolge die jüngste der Gesellschaftsinseln, wobei man wiederum zwischen dem Großen und dem Kleinen Tahiti (Iti) unterscheiden muss, deren Genese unterschiedlichen Phasen zuzuordnen ist.


Geografisch, politisch und adminstrativ besteht Französisch Polynesien aus fünf Inselgruppen (siehe Karte), die sich durch Lage, Geschichte und Infrastruktur ziemlich klar voneinander unterscheiden. Ihre Gemeinsamkeiten betehen in der Zugehörigkeit, teilweise der Sprache und dem Aussehen ihrer ursprünglichen Bewohner und nicht zuletzt ihrer Mentalität.

Über all dies dachte ich nach, nachdem die Sonne hinter einer Bergkuppel ihr Antlitz zeigte, das mir irgendwie bekannt war… Da die Temperaturen auch während der Nacht nicht unter 23 Grad Celsius gefallen waren, änderte sich diesbezüglich auch am Morgen nicht viel. Irgendwann erhob ich mich von meinem “Thron”;-) und machte mich auf die Socken in Richtung Hafen.

Die Hafenpromenade

Nach dem Passieren eines für dortige Verhältnisse überdimensionalen Gebäudes, in dem anscheinend die Hafenverwaltung untergebracht ist, schlich ich die Uferpromenade entlang, eigentlich ein langgestreckter Park, bestehend aus exotischen Bäumen, gepflegten Gehwegen und in einheimischem Stil errichteten Gebäuden. In ziemlich kurzen Zeitabständen hielt ich an, um mich mit dem extra dafür mitgeführten Lappen, der vorher mit Nässe durchtränkt im Kühlschrank aufbewahrt wurde, abzukühlen.

Parkpanorama

Die Kirche Notre Dame von Papeete

Nach dem Überqueren der Straße gelangte ich anschließend in die Stadtmitte. Schmucke Läden – für Touristen ausgestattet – säumten die Hauptstraße, an der sich noch einige Restaurants und Reisebüros befanden und auf Gäste warteten.
Viel spannender jedoch gestaltete sich die Markthalle. Hier fand man (fast) alles, jedoch zu Preisen, die für Einheimische utopisch klangen. Wie die Ware trotzdem den Eigentümer wechselt, bleibt für mich bis heute ein Rätsel, denn so viele ausländische Besucher zählt Tahiti nun auch wieder nicht. Bleiben nur noch die aus Frankreich für eine gewisse Zeit hierher Delegierten, deren Einkommen schon beträchtlich sind, weil sie einen “Isoliertenbonus” erhalten.

Markthalle Papeete

Am frühen Nachmittag begab ich mich zum Busbahnhof, um nach Point Venus zum Baden zu fahren. Gleichzeitig wollte ich mich von einem Phänomen überzeugen, das ich so noch nie angetroffen hatte: kein Busfahrplan=-O:-!:-X! Zwar hatte mich ein Bekannter darauf aufmerksam gemacht, doch davon musste ich mich selber überzeugen, weil ich mir so etwas nicht vorstellen konnte.

An besagter Stelle gab es zu der Tageszeit nicht sehr viele Wartende, also konnte man auf sie zugehen und fragen, wann denn der nächste Bus nach… abfährt. Die Reaktionen war recht unterschiedlich: Einige waren echt überrascht:-[, Andere wiederum fühlten sich – denke ich mal – irgendwie vereppelt>:o ob solch einer ungewöhnlichen Frage… Damit hatte ich die Antwort!
Nach nicht allzu langer Zeit kam dann tatsächlich ein ganz normaler Bus, der dann an allen gekennzeichneten Haltestellen – aber auch sonst, wenn es Bedarf gab – hielt, doch außer dem dafür vorgesehenen Zeichen war nichts anders zu erkennen…

Der schwarzkörnige Strand von Point Venus

Point Venus liegt ungefähr zwei Kilometer von der Hauptstraße entfernt, eine Strecke, die einem am frühen Nachmittag so einige Schweißtropfen abverlangt, aber sei es drum, denn am Ziel angelangt, gab es genügend Schatten sowie auch Duschen. Der schwarzkörnige Sand brannte aus verständlichen Gründen scharf und eine richtige Abkühlung im Wasser kam auch nicht ganz zustande, denn es war etwas zu warm. Da half nur ein kurzzeitiges Ein- und Aussteigen. Übrigens: Hier soll J. Cook gelandet sein, um die Venus zu beobachten. Ein kleines Denkmal erinnert daran. Dazu gesellt sich noch ein etwa 40 m hoher Leuchtturm, der aber leider geschlossen war:'(.

Eine (fast) kalte Dusche rundete den ersten Tag meines Aufenthaltes in diesen Breiten ab. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Karte für Touristen

» Fakarava

In den frühen Morgenstunden – ich war, wie immer, schon auf der Brücke – kam eine der bekanntesten Inseln des Tuamotu-Archipels in Sicht. Vorher durfte ich einen herrlichen Sonnenaufgang erleben, den es wahrscheinlich so nur in diesen Breiten gibt. Diese Inselgruppe ist die längste weltweit – über 2.000 km – und umfasst eine Fläche von etwa 2.000.000 km2, allerdings beträgt die Landfläche nur etwas über 800 km2, was in etwa der doppelten Fläche von München entspricht. Sie unterscheidet sich von den Gesellschaftsinseln dadurch, dass es sich in den meisten Fällen um niedrige Atolle handelt, die sich nur einige Meter über NN erheben. Ihre Form ist sehr unterschiedlich – von rund bis hin zu (fast) rechteckig – doch alle haben eines gemeinsam: die Lagune. Diese ist praktisch ein ehemaliger eingestürzter Vulkankrater, an dessen Rand sich im Laufe der Zeit viele kleine Inseln gebildet haben, die Motus. Zwischen ihnen befinden sich Rinnen, durch welche der Wasseraustausch mit dem Pazifik stattfindet. An solchen Kontaktstellen tummeln sich viele Meeresbewohner, von denen hauptsächlich verschiedene Haiarten und Delfine auffallen (sollten…:-!).
Am äußeren Rand werden diese natürlichen Gebilde durch Korallenriffe vom Ozean abgetrennt.

Sonnenaufgang

Dass wir auf Fakarava landeten, war eher ein Zufall, denn die eigentliche Route sollte über Takapoto, einem anderen Atoll, führen, doch es gab organisatorische Probleme, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, sodass kurzerhand umgedacht wurde.
Man merkte gleich, dass unser Empfang improvisiert war, denn außer einer Drei-Mann-Band und dem daneben befindlichen klassischen Souvenirladen war nichts vorhanden. Mir war dies eigentlich schnuppe, denn mir lag es hier weniger an einer Darbietung; vielmehr wollte ich in den paar Stunden des dortigen Aufenthaltes Teile des Eilands erkunden und mir so einen kleinen Überblick von dieser Art von Vulkaninseln machen.

Rotoava ist der Hauptort von Fakarava

Das Empfangskomitee auf Fakarava

Die Kirche von Rotoava

Das Dorf Rotoava bestand praktisch aus einer einzigen Straße, die nicht mehr enden wollte, sodass ich mich entschloss irgendwann eine Rast zu machen und zu schnorcheln, schließlich ist Fakarava wegen seiner Vielfalt an Meereslebewesen weltweit bekannt. Mein Vorgehen erwies sich als ziemlich naiv, denn anscheinend gibt es dieses bunte Gewimmel nicht an jedem Strand. An der von mir ausgesuchten Stelle war das Wasser aus unerklärbaren Gründen etwas milchig und demzufolge tendierte auch die Sicht gen Null, also nix mit Fischaufstöbern.

Der Leuchtturm von Fakarava

Auf dem Rückweg erwischte mich auch noch ein tropischer Platzregen, der länger als gedacht dauerte, sodass das Boot, das uns zum Schiff zurückbrachte, um mindestens ein Kilogramm schwerer war als bei der Hinfahrt, doch damit schien es schon reichlich Erfahrung zu haben…O:-)

Fazit: Fakarava? Erwartungen kaum erfüllt.

Rastplatz mit milchigem Wasser

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