Eva Taubert hat für den neuseeländische Verlag Huia Publishers verschiedene Geschichten von unbekannten Maori-Schriftstellern gesammelt und in der Sammlug „Tangata, Tangata“ veröffentlicht.
Tangata bedeutet „Menschen“ und genau darum geht es in diesen insgesamt fünfzehn Kurzgeschichten: Sie erzählen vom Alltagsleben der Maori, von ihren Sitten und Gebräuchen, von ihren Werten und ihrer Geschichte. Gerade das Zusammengehörigkeitsgefühl prägt das Leben der Maori bis heute. Die Ureinwohner Neuseelands sind davon überzeugt, dass alles miteinander zusammen hängt und dass es neben der sichtbaren Welt auch eine unsichtbare, eine Geisterwelt gibt.
So sind die Geschichten in „Tangata, Tangata“ durchsetzt mit alten Mythen, Legenden und dem tief verankerten Geisterglaube der Maori. Wie sehr das Geheimnisvolle, Unerklärliche bis heute die Seele und den Alltag der Maori prägt, wird in all diesen Geschichten auf bezaubernd schöne Art beschrieben.
Auch die einzelnen Sitten und Alltagsriten werden in einigen der Kurzgeschichten eindrucksvoll und detailliert beschrieben. Man erfährt nicht nur viel über die Sprache, die Tänze und religiösen Riten, sondern auch über ganz profane Dinge, wie zum Beispiel das handwerkliche Geschick der Maori.
Die Autoren benutzen zahlreiche Maori-Ausdrücke, die im Glossar erklärt werden, was den Geschichten eine besondere Authentizität verleiht. So bringen einem die Autoren, allesamt Preisträger verschiedener Literaturpreise, die kulturellen Eigenheiten dieses Volkes so nahe, dass man glaubt, mitten unter ihnen zu sein.
„Tangata, Tangata“ ist also ein absolutes Muss für alle Neuseeland-Fans und gehört unbedingt in die Reiselektüre für den nächsten Neuseeland-Urlaub.