Die Südsee ist zauberhaft und spektakulär – das gilt natürlich sowohl für ihre herrlichen Strände, Lagunen, Inseln und Atolle, als auch für ihre absolut atemberaubende Unterwasserwelt. Gerade für Taucherinnen und Taucher sind die warmen und artenreichen Gewässer des Südpazifiks ein echtes Eldorado, denn vor allem die unzähligen Korallenriffe bieten einen idealen Lebensraum für zahlreiche bunte Fischarten und Meerestiere.
Und wer genau hinsieht und ein wenig Glück mitbringt, dem begegnen bei einem Tauchausflug in der Südsee unter Umständen einige wirklich skurrile Arten: Unzählige seltene und zum Teil bizarr wirkende Meeresbewohner leben überall in den warmen Gewässern des Südpazifiks – einige von ihnen sind bereits bestens bekannt und erforscht, andere wiederum sind äußerst selten und den meisten Menschen nahezu unbekannt. Von den flachen Gewässern rund um Inseln und Riffen bis hin zu den dunklen und unerforschten Tiefseeregionen leben unzählige verschiedene Arten von Fischen, Schnecken, Korallen, Anemonen und Schwämmen, die sich perfekt an ihre individuelle Umgebung angepasst und dabei zum Teil ziemlich bizarre Formen oder Lebensweisen entwickelt haben.
Klingt interessant? Wir stellen Ihnen die 20 skurrilsten Meeresbewohner der Südsee vor.
» Japanischer Röhrenaal (Gorgasia japonica)
Vorkommen: Nahezu im gesamten Südpazifik, vor allem aber rund um Australien
Tiefe: 0 – 30 Meter
Habitat: Die Art liebt große Sandflächen, in die sie sich eingraben können, meist in der Nähe von Riffen oder Drop-Offs
Farben: Grau, bräunlich, weißlich
Besonderheiten: Eingegraben im Sand wartet der Japanische Röhrenaal auf vorbeischwimmendes Plankton. Dabei bilden die Tiere größere Kolonien, die aussehen wie Seegräser.
» Gewöhnlicher Himmelsgucker (Kathetostoma laeve)
Vorkommen: Australien, Tasmanien, Neuseeland, südlicher Südpazifik
Tiefe: 0 – 60 Meter
Habitat: Die Art kommt vor allem in flachen Buchten, sauberen Flussmündungen und küstennahen Gebieten vor, oft auf sandigen Substraten.
Farben: Grau und Braun, manchmal gelblich oder weißlich
Besonderheiten: Der Gewöhnliche Sterngucker hat einen großen, nach hinten gerichteten Stachel und einen riesigen, quadratischen Kopf, mit nach oben gerichteten Augen und einem großen, nach oben gebogenen Maul. Damit sieht er fast wie eine furchteinflößende Bulldogge aus, beißt aber nicht, sondern tötet seine Beute einfach mit dem Giftstachel.
» Meerorange (Tethya aurantium)
Vorkommen: Warme Gewässer (24-30°), nahezu im gesamten Südpazifik
Tiefe: 0 – 130 Meter
Habitat: Die Meerorange ist ein Schwamm und wächst entweder einzeln oder in Kolonien auf Felsen und Steinen, bis in Tiefen von 130 Metern.
Farben: Orange, rot, gelblich
Besonderheiten: Diese Schwammart sieht genau aus wie eine große Orange und ist mit Rillen und Kanälen durchzogen, durch die sie das Wasser filtern kann.
» Antarktik-Assel (Ceratoserolis trilobitoides)
Vorkommen: Neuseeland, Tasmanien, vor allem aber südlicher Südpazifik bis zur Antarktis
Tiefe: 24 – 950 Meter
Habitat: Kühle Gewässer, weiche Böden
Farben: Grau-braun
Besonderheiten: Diese Meerestiere zählen zur Gattung der Isopoden und brüten nur einmal in ihrem Leben. Ihre Eier und Jungen werden über fast zwei Jahre in einem Beutel im Körper der Mutter ausgebrütet.
» Seefeder (Virgularia gustaviana)
Vorkommen: Südpazifik
Tiefe: bis 60 Meter
Habitat: lockere und sandige Böden, vor allem rund um Korallenriffe
Farben: Rot, Pink, Violett
Besonderheiten: Seefedern sind zwar eine Korallenart, sehen aber aus wie zarte Vogelfedern und bewegen sich auch so.
» Neuseeland-Topfbauchpferdchen (Hippocampus abdominalis)
Vorkommen: Australien, Neuseeland, Süd-Pazifik
Tiefe: 0 – 104 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer und Riffe
Besonderheiten: Das Topfbauchpferdchen ist ein bizarres kleines Meerestier, dass sich durch einen kesselartigen dicken Bauch auszeichnet.
» Hirnkoralle (Dipsastraea speciosa)
Vorkommen: Australien, v.a. Great Barrier Reef, Mikronesien, Neuseeland, Papua-Neuguinea
Tiefe: –
Habitat: Lichtdurchdrungene Umgebung, milde Strömung, sandige Böden und Felsen. Gedeiht nur in absolut sauberem Wasser.
Farben: Schwarz, Braun, Grau
Besonderheiten: Die Hirnkoralle ist eine Steinkorallenart, die aussieht wie ein Gehirn.
» Beerenanemone (Alicia sansibarensis)
Vorkommen: Südpazifik
Tiefe: Bis 105 Meter
Habitat: wächst auf harten Gegenständen und auf Sandflächen mit Steinen oder Korallen
Farben: Gelblich, weiß
Besonderheiten: Der Fuß und der Stamm der Anemone sind transparent und mit blasenförmigen, bräunlichen und weißen Warzen bedeckt, die kleinen Beeren ähneln, aber gifitig sind und bei Berührung nesseln.
» Lemon Lolly Doris (Doris chrysoderma)
Vorkommen: Ost-Australien, Neuseeland, Südpazifik
Tiefe: 20-60 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer
Farben: Rosa, schwarz, weiß, gelb
Besonderheiten: Die Farbe dieser Nacktschneckenart ist leuchtend gelb mit zahlreichen weißen Pusteln. Die Nacktschnecke ist ein Nahrungsspezialist und ernährt sich ausschließlich von Schwämmen.
» Boxerkrabbe (Lybia tessellata)
Vorkommen: Französisch-Polynesien, Hawaii, Papua-Neuguinea, Salomonen, Samoa
Tiefe: 1-20 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer
Farben: Rosa, weiß, rot
Besonderheiten: Lybia-Krabben tragen zur Verteidigung in ihren Scheren kleine Anemonen, die aussehen wie Boxhandschuhe.
» Blaue Seescheide (Rhopalaea crassa)
Vorkommen: Australien, Südpazifik
Tiefe: 16 – 62 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer
Farben: Hellblau, Türkis
Besonderheiten: Die halbtransparente Seescheide filtert Plankton aus dem Wasser und sieht aus wie eine außerirdische Lebensform.
» Mondfisch (Mola Mola)
Vorkommen: Südpazifik
Tiefe: 30 – 800 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer
Farben: Grau, Silbern
Besonderheiten: Dieser riesige und giftige Fisch (er wird bis zu 4 Meter groß) sieht aus wie die Oberfläche des Mondes und ist in allen Ozeanen der Welt anzutreffen, ist jedoch extrem selten.
» Guam Papierblasenschnecke (Micromelo guamensis)
Vorkommen: Australien, Südpazifik
Tiefe: 1-60 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer, kommt vor allem auf Algenrasenflächen felsiger Riffe vor
Farben: Gelb, Weiß mit blauen Flossen
Besonderheiten: Die Papierblasenschnecke ist ein wunderschönes Meerestier, das sich von Würmern ernährt.
» Raue Rundkrabbe (Euxanthus exsculptus)
Vorkommen: Französisch-Polynesien, Tasmanien, Südpazifik
Tiefe: 1-20 Meter
Habitat: In der Nähe von Riffen im flachen Wasser
Farben: Rosa, rot, bläulich
Besonderheiten: Diese Krabbenart ähnelt einem kleinen, klumpigen Stein und tarnt sich zwischen Korallenriffen.
» Hufeisenwurm (Phoronis hippocrepia)
Vorkommen: Südpazifik
Tiefe: 2 – 25 Meter
Habitat: Planktonreiche Gewässer, felsige Böden
Farben: weiß
Besonderheiten: Hierbei handelt es sich um kleine Röhrenwürmer, die aussehen wie winzige, hufeisenförmige Blumen.
» Großes Elefantenohr (Amplexidiscus fenestrafer)
Vorkommen: Great Barrier Reef, Palau, Südpazifik
Tiefe: 6-10 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer
Farben: Grau, braun
Besonderheiten: Das Große Elefantenohr ist eine riesige Scheibenanemone, die alles frisst, was sie findet – auch größere Fische.
» Ellenbogen-Krabbe (Aulacolambrus hoplonotus)
Vorkommen: Französisch-Polynesien, Neukaledonien
Tiefe: 1-60 Meter
Habitat: Artenreiche Gewässer, sandige Böden
Farben: Weiß
Besonderheiten: Die Krabben haben überdimensional langen Scherenarme, die von ihrer sandigen Umgebung fast nicht zu unterscheiden sind.
» Einsiedler-Symbioseanemone (Calliactis polypus)
Vorkommen: Südpazifik
Tiefe: 0 – 638 Meter
Habitat: In artenreichen Gewässern mit viel Plankton
Farben: Rosa, rot, violett
Besonderheiten: Die Anemone lebt mit dem Einsiedlerkrebs in einer Symbiose und dient ihm zur Tarnung und als Schutz. Umgekehrt wird die Anemone durch die ständigen Bewegungen des Einsiedlers mobil und gelangt so zu immer neuen Futterstätten.
» Schwarzer Korallen-Schlangenstern (Astrobrachion constrictum)
Vorkommen: Australien, Neuseeland (v.a. in den Fjorden), Südpazifik
Tiefe: ausschließlich in der Tiefsee
Habitat: Tiefe artenreiche Gewässer und stets in der Nähe von schwarzen Korallen
Farben: Die Farbe ist sehr variabel von einfarbig dunkelrot mit weißen Punkten oder Streifen über schwarz mit weißen Streifen bis zu einfarbig hellgelb, braun oder weiß.
Besonderheiten: Der Schlangenstern wickelt sich tagsüber eng um die Zweige der Schwarzen Koralle, mit der er in einer Symbiose lebt: Er ernährt sich von ihrem Schleim während er sie gleichzeitig putzt.
» Zerbrechliche Peitschenkoralle (Junceella fragilis)
Vorkommen: Australien, Palau, Südpazifik
Tiefe: 1-20 Meter
Habitat: verschiedene Tiefen an Riffhängen
Farben: weiß
Besonderheiten: Die Zerbrechliche Peitschenkoralle wird inzwischen intensiv wissenschaftlich erforscht, da man davon ausgeht, dass ihre Inhaltsstoffe eventuell gesundheitsfördernd für den Menschen sind.
Fotos: Meerorange by SIMoN / MBNMS – gemeinfrei, Seefeder & Blaue Seescheide by Nick Hobgood – CC BY-SA 3.0; Hirnkoralle by Philippe Bourjon – CC BY-SA 3.0, Lemon Doris by Taso Viglas uit Sydney – CC BY-SA 2.0, Papierblasenschnecke by Richard Ling – CC BY-SA 2.0, Hufeisenwurm by Géry PARENT – gemeinfrei, Ellenbogenkrabbe by Anker A. CC BY-SA 4.0, alle via Wikipedia; Schlangenstern by John Turnbull A. CC BY-SA 4.0 via Flickr; Gorgasia via Shutterstock all rights reserved.