Auf Hawaii haben sich, trotz Missionierung und Kolonialisierung noch immer viele der alten Bräuche gehalten und werden ganz selbstverständlich in der hawaiianischen Kultur gelebt. Eine dieser uralten Traditionen ist der Luau.
Ein Luau ist im Grunde nicht viel mehr als eine Zusammenkunft, ein Fest. Traditionell wird es innerhalb der eigenen Familie, der Ohana, gefeiert, wobei da schon einmal mehr als hundert Personen teilnehmen können. Auch Luaus für ganze Dörfer und sonstige Gemeinschaften gibt es. Luaus werden nur zu besonderen Anlässen veranstaltet, zum Beispiel zu Hochzeiten, Geburtstagen oder heutzutage auch zum Schulabschluss.
Bei einem traditionellen Luau werden bestimmte hawaiianische Gerichte serviert und auch andere hawaiianische Bräuche spielen bei Luaus eine Rolle: Beispielsweise wird für die Gäste ein Hula getanzt, es werden die typischen Blumenketten, die Leis verteilt und gelegentlich werden sogar Feuertänze aufgeführt.
Kurze Geschichte des Luaus
Als Hawaii noch relativ frei von westlichen Einflüssen war, nannte man die Anlässe, zu denen ein Luau gefeiert wurde noch Ahaaina. Aha heißt soviel wie Zusammenkunft und Aina kann man als Mahlzeit übersetzen eine Ahaaina war also ein Zusammenkommen, um gemeinsam zu Essen. Wie wichtig den hawaiianischen Stämmen das gemeinsame Essen war, erklärt sich aus deren Glauben heraus: Bestimmte Nahrungsmittel galten als besonders heilig und so sind es noch heute eben diese Gerichte, die bei einem modernen Luau serviert werden.
Übrigens war es Frauen und Männern im alten Hawaii nicht erlaubt, gemeinsam zu feiern. Erst König Kamehameha II. beendete im Jahr 1819 die traditionelle Geschlechtertrennung und läutete mit einer Ahaaina, bei der Frauen und Männer gemeinsam essen durften, eine neue Ära ein.
Heute sind die alten Ahaainas durch die weniger förmlichen Luaus ersetzt worden, doch das Prinzip bleibt das gleiche: Das gemeinsame Essen von traditionellen Gerichten, das Reden und Geschichten erzählen steht bei einem Luau im Vordergrund. Die Gerichte, die für einen Luau aufwändig vorbereitet werden, gehören zur hawaiianischen Kultur wie der Hula-Tanz und die Ukulele.
Traditionellerweise wird ein Kalua-Schwein zeremoniell im Imu, einem unterirdischen Erd-Ofen, gegart. Die Garzeit beträgt circa einen Tag, danach ist das Fleisch so zart, dass man es wie Pulled Pork einfach mit der Gabel zerpflücken kann. Auch Laulau, Fleisch, das in Taroblätter gewickelt und ebenfalls im Imu gegart wird, gehört zu einem gelungenen Festmahl. Dazu wird Poi gereicht, ein Brei aus Taro-Wurzeln.
Zu den weiteren Gerichten eines echten Luaus gehören Hühnchen und Reis, das mit Ingwer und Kokosmilch serviert wird, Lomi Lomi, ein Salat aus Lachs, Tomaten und Zwiebeln und natürlich Poke, roher Fisch mit Sojasauce und verschiedenen Gemüsesorten.
Heute finden Luaus überall auf Hawaii mit schöner Regelmäßigkeit statt. Meist werden solche eher kommerziell orientierten Luaus von Reiseveranstaltern und Hotels für Touristen und Besucher veranstaltet. Dabei werden meist auch Tanzdarbietungen und andere Extras aufgeführt. Für einen ersten Eindruck der hawaiianischen Kultur und Küche eignen sich solche touristischen Luaus durchaus, ein echtes, traditionelles Luau jedoch ist noch einmal etwas ganz anderes. Meist werden solche Luaus jedoch nur im engeren Familien- oder Freundeskreis veranstaltet und zu einem familiären Luau eingeladen zu werden, ist eine große Ehre.
Echt hawaiianische Luaus mit traditioneller Ausrichtung finden jedoch auch im großen Stil statt. Empfehlenswert ist das Old Lahaina Luau auf Maui oder das traditionelle Luau im Polynesischen Kulturzentrum auf Oahu.
Sie haben Lust, an einem dieser Luaus teilzunehmen? Kein Problem! Unsere Hawaii-Experten planen einen Teilnahme gerne in ihren individuellen Reiseverlauf mit ein! Sprechen Sie uns an!
Fotos: http://digitallibrary.usc.edu – gemeinfrei, Hawaii State Archives – gemeinfrei, Mynameisben123 – CC BY 3.0, http://www.marines.mil – gemeinfrei, Andreas Faessler – CC BY-SA 4.0 ; via Wikipedia.