Rabi – Mini-Mikronesien in Fiji

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Wo: in der Buca Bay

Wie hinkommen: Boot ab Karoko oder Kreuzfahrt mit der MV Reef Endeavour

Für wen: Kultur- und Ethnologisch Interessierte

Komplett „off the beaten tracks“ in Vanua Levu, ist ein Besuch der 66 m² großen Insel Rabi in der Buca Bay. Wer sich für Kultur, Lebensweise und Geschichte pazifischer Völker interessiert, findet auf Rabi (sprich: Rambi) einen reichhaltigen Schatz, den die Einheimischen gerne (auf Englisch) mit Ihnen teilen.

Die Geschichte der Bewohner indes ist eine Traurige: Die heutigen Bewohner Rabis sind Banabans von der mikronesischen Insel Banaba (damals Gilbert Islands). Die heute zu Kiribati gehörende Insel liegt über 2.500 Kilometer von Rabi und den Fijis entfernt. Was also, machen ihre Einwohner auf einer fremden Insel, in einem Land, das nicht ihres ist?

Wie so oft in der Geschichte pazifischer Völker hatten auch hier wieder Kolonialmächte aus Europa ihre Finger mit im Spiel, denn die Insel Banaba verfügte über eines der größten Phosphat-Vorkommen auf der Insel. Kurz nach dieser Entdeckung besetzten 1901 die Briten die Insel und begannen mit dem Raubbau an deren natürlichen Ressourcen. Zudem wurde das Inselchen im Zweiten Weltkrieg von den Japaner besetzt, die 1945 fast alle nativen Bewohner in verschiedene Arbeitslager auf andere Pazifikinseln verschleppten. Nach deren Befreiung durch die Alliierten duften die 1.003 überlebenden Banabans aufgrund des desolaten Zustands ihrer Heimat schließlich nicht wieder auf ihre Insel zurückkehren, sondern wurden von der Briten nach Rabi zwangsumgesiedelt.

Auf Rabi bauten die Banabans ihre ursprünglich vier Dörfer genau wie auf ihrer Heimatinsel auf. Auch heute noch leben die meisten der 5.000 Nachkommen in Tabwewa (größter Ort und Verwaltungszentrum), Buakonikai, Tabiang und Uma. Die Insel gehört zwar administrativ zu den Fiji Inseln, die Bewohner jedoch sprechen auch heute noch Gilbertese und haben sich einen Großteil ihrer mikronesischen Kultur erhalten. Das Leben auf Rabi ist einfach, es gibt keinen Strom und kaum Autos. Nur abends zwischen 18 und 22 Uhr laufen die Generatoren. Alkohol ist verboten, es gibt keine Geldautomaten und Banknoten größer als 10 F$ werden selten angenommen.

Besucher können hier richtig zur Ruhe kommen, an den kleinen Buchten relaxen und den Kindern beim Fischen zusehen. Freitag nachts versammeln sich viele Bewohner in der kleinen Festhalle in Tabwewa zum Tanzen und Kava trinken. Hier kommt man leicht mit den Banabans ins Gespräch. Zudem hat mandie Möglichkeit den Rabi Dancern bei ihren exotischen Tänzen zuzusehen.

Die Anfahrt auf die Insel erfolgt in einer ca. 45-minütigen Bootsfahrt von Karoko auf Vanua Levu nach Nuku/Tabwewa im Nordwesten von Rabi. Auf der Insel gibt es keine Hotels oder Pensionen, lediglich das Rabi Island Council Guesthouse mit seinen vier Zimmern nimmt gerne Touristen auf. Achtung: Reservieren Sie unbedingt vor Ihrer Abreise telefonisch ein Zimmer beim Rabi Island Council (Tel: 81291230), da die Unterkünfte begrenzt sind. Danach steht Ihrer Fiji-Erfahrung der ganz anderen Art nichts mehr im Wege!

Extratipp: Wer Rabi und das polynesische Pendant Kioa vom Wasser aus erkunden möchte, kann das von der MV Reef Endeavour mit Captain Cook Cruises aus. Viermal im Jahr fährt das Schiff ausgehend von Denarau entlang der Route der unbekannteren Inseln Tivua, Kioa, Rabi, Kia, Galoa sowie Nananu-I-Ra auf der Reise „Auf den Spuren von vier Kulturen“. Sprechen Sie uns an, wir organisieren diese Kreuzfahrt gerne für Sie!


© Bilder: Kava Rabi / Tourism Fiji