Die Südseekathedrale St. Michel & andere Sakralbauten in Mangareva

Wo: auf der Hauptinsel und auf vorgelagerten Islets
Wie hinkommen: Tourenanbieter oder auf eigene Faust
Für wen: Kulturinteressierte
Die zunehmende Einflussnahme Europas und vor allem Frankreichs im 19. Jahrhundert auf weit entlegene Südsee-Regionen machte auch vor den Gambier-Inseln nicht halt. Mit den Europäern kamen auch christliche Missionare nach Französisch Polynesien. Als 1834 Pater Honoré Laval, ein katholischer Ordensbruder der Picpusiens, Mangareva betrat, sollte sich das Gesicht der Insel ab da für immer ändern.
Mit den teils fanatischen Missonierungsbemühungen des Paters begann der Niedergang der polynesischen Kultur. Bereits am Tage seiner Ankunft vernichtete Laval deklamatorisch einen hölzernen Tiki auf einer Zeremonienplattform. In den mehr als 35 Jahren seiner Wirktätigkeit auf Mangareva, entstanden über 100 sakrale Bauten – meist auf den vorher zerstörten Marae der Polynesier*innen. Heute gibt es zwar noch einige Christen*innen unter den Bewohnenden der Gambierinseln, doch auch die Mangarever*innen besannen sich in den letzten Jahrzehnten wieder immer mehr auf ihre ursprünglichen Traditionen und alte polynesische Rituale.

Die Hinterlassenschaften des eifrigen Pater Laval indes, sind heute noch überall auf der Insel und auf den vorgelagerten Inselchen zu finden. Hauptanziehungspunkt für Reisende ist dabei die sogenannte Südseekathedrale Saint-Michel de Rikitea. Die für Südsee-Verhältnisse riesige Kathedrale ist dreimal größer als Notre-Dame de Papeete in Tahiti und wurde ab 1848 in nur 20 Monaten aus weißen Korallensteinen erbaut. Die Kirche fasst bis zu 1500 Menschen – mehr als heute auf der gesamten Insel Mangareva beheimatet sind. Die Kathedrale im Ortskern des Hauptortes Rikitea ist mit ihren zwei emblematischen Türmen ein beliebtes Fotomotiv und wurde ab 2011 umfassend restauriert. Sonntags findet weiterhin der Gottesdienst statt, einen Besuch dessen sollten Sie sich wenn möglich nicht entgehen lassen. Das Dach der beeindruckenden Basilika wird von 8 Meter hohen Säulen gestützt, der Altar ist landestypisch mit schwarzen Perlmuttschalen hinterlegt. Direkt hinter der Kathedrale geht ein kleiner Weg zum Friedhof. Hier steht eine Kapelle, in der der letzte König von Mangareva, Gregoire Maputeoa, 1868 beigesetzt wurde.

An den östlichen Ausläufern Rikiteas befinden sich die Ruinen des Rouru Konvents, in dem einst etwa 60 Nonnen lebten. Der Grundriss der Schlafräume ist gut erhalten. Links vom Konvent liegt die ehemalige Krankenstation und die Kapelle Sainte-Agathe. Angeblich bestand Laval aus Angst vor Unzucht darauf, dass sich die gesamte weibliche Bevölkerung Mangarevas hier versteckt hielt, sobald fremde Fischer- oder Walfangboote am Hafen festmachten.

An den östlichen Ausläufern Rikiteas befinden sich die Ruinen des Rouru Konvents, in dem einst etwa 60 Nonnen lebten. Der Grundriss der Schlafräume ist gut erhalten. Links vom Konvent liegt die ehemalige Krankenstation und die Kapelle Sainte-Agathe. Angeblich bestand Laval aus Angst vor Unzucht darauf, dass sich die gesamte weibliche Bevölkerung Mangarevas hier versteckt hielt, sobald fremde Fischer- oder Walfangboote am Hafen festmachten.
© Bilder: Rouru Konvent / Tahti Heritage | Kirchenruine Mangareva / American CC BY-SA 3.0 via Wikipedia | Kathedrale St. Michel de Rikitea & Mangareva-Aukena / Fred CC BY-SA 3.0 via Wikipedia